Trauer um Joachim “Jo” Schütt
Joachim Schütt, Kreissportleiter der Sportschützen in Ostholstein, verstirbt im 71. Lebensjahr
Oldenburg. Joachim Schütt, der sich fast fünf Jahrzehnte im Ehrenamt für seinen geliebten Schießsport engagiert hatte, ist tot. Der Sportleiter des Kreisschützenverbandes Ostholstein, langjähriger ehrenamtlicher Funktionär im Norddeutschen Schützenbund, über 40 Jahre freiwilliger Helfer und auch Vorstandsmitglied der Eutiner Sportschützen schlief am 12. Dezember in seiner Oldenburger Wohnung friedlich ein. Lange litt er unter massiven gesundheitlichen Beeinträchtigungen, seine Aufgaben nahm er dennoch klaglos wahr, vom zuletzt täglichen Besuch eines Pflegedienstes wussten die 35 Vereine kaum etwas.
Der in Pönitz 1949 geborene Joachim Schütt feierte am 15. August noch seinen 70. Geburtstag. „Jo“, wie er für alle hieß, freute sich vor zwei Jahren über die durch den Ministerpräsidenten verliehene Sportverdienstnadel und die 2018 vom Deutschen Schützenbund ausgesprochene Ehrung als „Stiller Star des Monats“. Mit seinen 47 Jahren im Amt war er der dienstälteste Kreissportleiter im NDSB. Viele Ehrennadeln sind äußeres Zeichen seiner Wertschätzung. Auch durch den NDSB, für den er über 30 Jahre als Sport- und Ligaleiter erfolgreich wirkte, die EDV-Mitgliederverwaltung aufbaute und die sportliche Liga in Schleswig-Holstein erfand. Der Computerexperte war selbst für andere Landesverbände in Deutschland mit der vom ihm entwickelten Software tätig. Der Deutsche Schützenbund konnte auf seine Kampfleiterlizenz bauen und ehrte ihn mehrfach. Seine Internetgestaltung für den Kreisverband ist heute noch Beleg für unermüdlichen Einsatz. Der Vorsitzende Heinrich Möller spricht von einem Mitstreiter im Vorstand, dessen Arbeit vorbildlich gewesen sei und der nun eine kaum zu schließende Lücke hinterlässt.
Beruflich ging „Jo“ Schütt den Weg zum Meisterbrief als Sanitärinstallateur, das war ein Glück für die Eutiner Sportschützen, denen er 1979 beitrat und durch viele Einsätze beim Schießstandbau auf dem Vogelberg half. Den Beginn seiner schießsportlichen Laufbahn erlebte der damals aktive Sportschütze mit etlichen Kreis- und Landesmeistertiteln von 1972 bis 1985 beim Gleschendorfer Turnverein. Von seinen Brüdern Heinrich und Ulrich hatte „Ulli“ ihn zum sportlichen Schießen überredet.
Aus der Ehe mit Heidelore stammen die Kinder Mareike, Sven und Bastian, die durch ihn und Heidelore auch die Begeisterung zum Schießsport fanden, jahrelang aktiv Bogen geschossen haben und noch schießen. Kein Wunder, dass seine Tochter Kreisbogenreferentin wurde. Joachim Schütt war stolz, als er Mareike am 9. September 2019 im Museumshof Lensahn zu ihrem Ehemann Meiko Johannson ins Trauzimmer führen durfte.
In den Wochen danach organisierte Joachim Schütt die Kreismeisterschaften 2020 und die Rundenwettkämpfe, alles mit seinen PC-Programmen. Er wollte sich aufgrund des Gesundheitszustandes nun etwas schonen. Der eigentlich „nie Leise“ plante, „nach 47 Jahren mal ein Buch über die Erlebnisse mit dem Ehrenamt zu schreiben“. Und weiter auf seiner Internetseite: „Vielleicht aber habe ich, wie es derzeit aussieht, nicht einmal als Rentner Zeit dafür“.
Joachim Schütt wird auch ohne ein Buch allen in guter Erinnerung bleiben, die seine ehrenamtliche Arbeit zu schätzen wussten. Viele Sportschützen sind in Gedanken bei seiner Familie und werden sich gern an diesen markanten Menschen mit Ecken und Kanten und seinen Einsatz für den Sport erinnern. „Jo“ Schütt hat über fast fünfzig Jahre seine gesamte Freizeit und seine profunde Kenntnis in seinen so geliebten Schießsport gelegt. WBO
Trauerfeier
10. Januar 2020 um 12.30 Uhr
in der Friedhofskapelle Oldenburg in Holstein