19.04.2024

DM München – Höhepunkt der Saison

 

Nichts zu gewinnen für Ostholsteins Sportschützen – Deutschen Meisterschaft mit nur einem Titel, zweimal Silber und einer Bronzenen für Norddeutschen Schützenbund

KASSAU/MÜNCHEN        Rund 6000 Schießsportler kämpften um Medaillen und gute Platzierungen bei den nationalen Meisterschaften des Deutschen Schützenbundes. Von den über 150 Starts des Norddeutschen Schützenbundes hatten 19 Ostholsteiner 39 ergattert. Leider traten nicht alle an. Eine anstrengende Woche erlebten die zwölf Mitglieder des SSV Kassau sowie fünf weitere Vertreter der Vereine Schützenverein Malente, Schützenbund Glasau-Sarau und Schwartauer Schützengilde. Der beste Platz war Position zwölf der Kassauerin Lina Meier im KK-Schießen auf hundert Meter bei den Damen I. Für Edelmetall oder auch vordere Ränge reichte es nicht.

Spannung für Zuschauer, immer direkt dabei.

Auch der Norddeutsche Schützenbund übt sich wieder einmal in Bescheidenheit und nimmt unter den 20 Landesverbänden in Deutschland im Medaillenspiegel Rang 18 ein. Während der Landesverband aus Bayern mit seinen über 450.000 Mitgliedern allein über siebzig Titel und jeweils noch einmal gut 60 Silber- und Bronzemedaillen einsackte, bringen es die gut 20.000 Schleswig-Holsteiner nur auf einmal Gold, zwei Vizemeisterschaften und einen dritten Platz. Für die Sportschützen Fahrdorf gewann aus der Altersklasse IV (über 61) Gagik Sahakian mit der Luftpistole den Titel und im Wettbewerb Pistole 50 Meter Silber. Rang zwei schaffte Frank Zitzke vom PC Rendsburg bei den Herren II (41 bis 50) nach einem Stechen mit dem Revolver .44 Magnum. Die Lübecker Sportschützen freuen sich über die Bronzemedaille des Juniors (19 – 20) Moritz Blumtritt, er schoss mit der Armbrust auf 10m gute 383 Ringe. Pech hatte der Senior Sören Hochwald von den Lübecker Sportschützen, mit der Armbrust auf 30m verfehlte er als Vierter Edelmetall nur knapp.

Die Mitgliederzahlen und auch die besondere Wertschätzung des Schießsports in anderen Teilen Deutschlands sind sicher der Grund dafür, dass etwa die Hessen und die Rheinländer, die Landesverbände Westphalen und Württemberg mit je zwanzig oder dreißig Titeln nach Hause gekommen sind.

Preisgünstig und gemeinschaftsfördernd

Die Deutschen Meisterschaften machen aber auch gemeinsames Erleben, Freundschaften pflegen und Erfahrung austauschen aus. Äußeres Zeichen waren die Zeltlager des SSV Kassau und den NDSB auf dem schießstandnahen Gelände. Die SSV Kassau-Vorsitzende Anka Venohr: „Allein die Teilnahme an der nationalen Meisterschaft im Leistungszentrum auf der modernen Olympiaanlage von München ist für viele Schießsportler der Höhepunkt des Jahres.“ Ihre zwölf Mitglieder von der Jugend bis zu den Senioren hatten 28 Starts, da gab es für die Betreuer viel zu tun.

Lina Meier, bei KK 100m Zwölfte

Die größte schießsportliche Anstrengung der angereisten 17 Ostholsteiner hatte aus der Damenklasse I Lina Meier von den Kassauern mit fünf Auftritten zu bewältigen. „Leider kam ich nicht immer an meine Landesmeisterschaftsringzahlen heran, in der Wertung des Kleinkaliberschießens auf hundert Meter lief es aber gut“, schildert die seit Jahren erfolgreiche Sportschützin die harten Tage. Von 300 möglichen Ringen kam Lina Meier nach Serien von 98, 97 und sogar 100 Ringen auf gute 295 Ringe. „Damit war ich aber nur Zwölfte und 70 Starterinnen, der Titel ging für meisterliche 300 weg.“

Das Kassauer Familienduell: Vater Stephan gegen Sohn Hannes

Im Kassauer Lager liefen die Wetten, ob Vater Stephan Dohm aus der Herrenklasse III seinen Sohn Hannes (Junioren II) in drei gleichen Disziplinen wohl schlagen würde. Der 16-Jährige war im KK-Dreistellungskampf mit 535:532 Ringen stärker, sein 58 Jahre alter Vater zeigte ihm im Liegendwettbewerb mit 607,1:595,9, dass mit ihm gerechnet werden muss. Das Luftgewehrschießen war wegen der unterschiedlichen Schusszahlen von 40 und 60 zwar etwas unterschiedlich, teilt man die Resultate aber, so schnitt Hannes mit 9,76 zu 9,63 Ringedurchschnitt besser ab. „2:1 für meinen Sohn“, gab Stephan gut gelaunt bekannt. „Das habe ich alles von meinem Vater gelernt, schon mit neun Jahren war ich mit auf den KK-Ständen und habe die Scheiben gewechselt“, sagte er dankbar. Hannes war unter 76 Junioren immerhin 27. Sein Vater Stephan hatte die beste Platzierung bei seinem vierten Auftritt, im Wettbewerb KK 100m landete er für 282 Ringen auf Position 30. Seine Anerkennung galt Trainer Andreas Berthold, denn dieser schaffte mit 287 sogar Platz 19. Berthold glänzte als 26. unter 91 weiter mit 555 Ringe im KK-Dreistellungskampf.

Das begehrte Meisterschaftsabzeichen
Erfahrungen für Schülerinnen:  Marlene Bellinskies und Emma Blank

Der Trainer erhielt wie auch Lina Meier das Meisterschaftsabzeichen, weil sich beide im ersten Drittel des jeweiligen Teilnehmerfeldes platzieren konnten. Sein Fazit: „Mit fünf Nachwuchsschützen und sieben Erwachsenen waren wir gut vertreten. Dazu gehörten weiter aus der Schülerklasse Cecilia Dahm, bei den Junioren neben Hannes Dohm noch Hannah Ehlers, als Junioren Natalie Sevke und Ann-Kathrin Singpiel, bei den Damen noch Tanja Zupke, aus der Herrenklasse Markus Dietmayr und Florian Jeger, dazu bei den Herren III neben Dahm und Berthold auch Bernd Klepper. Für Malente sammelten Leonie Jürgensen, Kylian Barth und Senior Werner Walter Erfahrungen. Jeweils ein besonderes Erlebnis war die DM für Emma Blank vom SB Glasau-Sarau (Luftpistole) und Marlene Bellinskies von der Schwartauer Schützengilde (Luftgewehr). Beide waren neben Cecilia Dahm, Kassau, als die Jüngsten der Schülerklasse angereist und hatten wie sie übereinstimmend sagten „viel Spaß gehabt, gegen die Besten aus Deutschland angetreten zu sein.“

Übereinstimmung auch bei allen Ostholsteinern während der Zusammenkünfte in den Zelten: „Wir möchten auch 2023 wieder nach München.“ Na dann man viel Glück und Gut Schuss. WB

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