19.04.2024

Verbandsliga LG Auflage – Glasau-Sarau vor SV Malente

Aufsteiger SB Glasau-Sarau auf Titelkurs? – SV Malente mit Sieg und Niederlage

BAD MALENTE     Wenn sich Interessenten einmal einen Luftgewehrwettkampf in der Verbandsliga anschauen, wie jetzt am zweiten Tag der Verbandsliga des Norddeutschen Schützenbundes beim SV Malente, kommt die Frage sofort. „Wieso sitzen von den zehn Schießsportlern fünf auf Hockern, während die anderen das Luftgewehr stehend aufgelegt halten?“ Dürfen sie das, ist es eine Hilfe, wenn die Schützen die nur einen halben Millimeter kleine Zehn so anvisieren? Zunächst aber schauten die Gäste im Vereinshaus an der Neversdorfer Straße auf die Bildschirme und verfolgten den Wettkampf der Gastgeber gegen den Schützenverein Neumünster.

Für Zuschauer zur Frage: Dürfen die da sitzen?

Mit 3:2 hatten die Malenter die Gäste in der vergangenen Saison geschlagen, diesmal lief es beim 4:1 noch besser. Gerhard Ayszoll, einer der vier Schützen, die im Sitzen auf einem Hocker auf die zehn Meter entfernte elektronische Anlage mit dem Messrahmen schießen: „Ich habe den Besuchern erst einmal erklärt, dass ab der Altersklasse III, also ab dem 66. Lebensjahr, so der Sport ausgeübt werden darf. Wenn jemand ein ärztliches Attest vorlegen kann, geht das auch schon vorher.“ Sein Resultat von 316,9:310,0 gegen Carsten Jurkat aus Neumünster brachte ihm Rang zwei der Tageswertung aus allen acht Fünfermannschaften der höchsten Schießsportklasse in Schleswig-Holstein.

Paarung eins: Gerhard Ayszoll gegen Carsten Jurkat

„Das Schießen im Sitzen muss auch erst einmal gelernt werden, manche gewöhnen sich schwer daran“, ist Ayszolls Beobachtung. „Das Auflageschießen insgesamt ist aber ein Segen, lässt sich schnell erlernen und ist besonders für Senioren interessant, die sich sportlich nicht anders einbringen können.“ Stehend schoss auf Position fünf allein Britta Stender, bei ihr war der Ausgang mit 313,0 zu 312,4 Zählern recht knapp. Sie ist einer der neuen Mitglieder beim SV Malente und kam schnell zum Ligaeinsatz. Auf dem Hocker, übrigens ohne Lehne und mit nach Sportordnung mit vorgeschriebenen Maßen wie Höhe und Polsterung, fuhren Jutta Jürgensen mit 312,5:304,7 Ringen gegen Gerd Wörpel und Lothar Bruhn in der knappen Begegnung gegen Matthias Trabitzsch durch 314,9:313,0 weitere Einzelsiege ein. Allein Hans-Jürgen Machalke unterlag knapp mit 313,6:314,5 gegen Jan Alberts.

Malente hatte Respekt vor Neumünster, gewann aber sicher 4:1

Zur selben Zeit punktete der Schützenbund Glasau-Sarau 3:2 in Klein Wesenberg gegen den SV Tarp, am Nachmittag noch einmal so über den SSC Hemme. Klaus Müller war Tagesbester aller Starter mit 317,6:309,3 Ringen über Manuela Mundt. Adreas Sanmann Fünfter mit 315,8:312,8 gegen Tanja Jurman. „Wir fünf schießen alle stehend aufgelegt, von dem Sitzangebot hat bisher noch niemand Gebrauch gemacht“, sagt Manuela Gohlicke, die er in der ersten Paarung gegen Manfred Jurman beim 315,3:314,8 nicht leicht hatte. Nach drei Siegen rangiert der Schützenbund allein mit 6:0 Punkten auf Rang eins der acht Teams. Weiter eingesetzt wurden Wolfgang Siebuhr (314,5:309,4 gegen Kisten Meier-Wetzel) und Holger Perkun (313,6:310,2 über Andrea Stelck). Alle fünf haben sich auf diesen zweiten Wettkampftag gefreut: „Wir sind ja als Aufsteiger aus der Landesliga nach dem überraschenden 4:1 über Vizemeister Malente erst einmal gespannt gewesen, wie wir uns einordnen. Dass wir nun bei noch folgenden vier Begegnungen derzeit ganz oben stehen, soll uns nicht übermütig machen“, merkt Holger Perkun an. „Nun wollen wir aber auch gern Meister werden.“

Andreas Sanmann war gegen Tarp mit 314,9 Teambester

 

 

Für den Schützenverein Malente scheint dieser Zug abgefahren zu sein. Am Nachmittag setzte es ausgerechnet gegen Aufsteiger SchV Tornesch eine unglückliche 2:3-Niederlage. Während Bruhn und Stender punkteten, musste ausgerechnet die mit 312,4 Ringen gut aufgelegte Jutta Jürgensen unter einem technischen Fehler am Messrahmen leiden: „Einige meiner gefühlt guten Zehnen wurden von der Technik nicht registriert. Das war enttäuschend.“ Trainer Ingolf Falkenberg bestätigte das und forderte sofort den technischen Dienst vor dem nächsten Wettkampftag an. „Ich danke Jutta, weil sie keinen Protest eingelegt hat, den Punkt schweren Herzens mit 301,3:313,6 abgab. Wie hätten wir denn auch entscheiden müssen?“ Bei 2:4 Punkten geht es für Malenter jetzt bei Gleichstand mit dem SV Neumünster und dem SV Tarp nun noch um den Klassenerhalt. Am 5. Februar warten in Hemme die Gastgeber und Tarp. Die Sarauer müssen dann zum SV Neumünster und dort noch gegen Tornesch ran.

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