29.03.2024

Kreisschützenverband Ostholstein besteht seit 50 Jahren

Erfolgreiche 50 Jahre für den Kreisschützenverband Ostholstein – Kreispräsident Werner: „Schützenwesen immaterielles Kulturerbe“ – Von der Jugend bis zu den Senioren – Viele Erfolge auf allen Ebenen – Beeindruckendes neues Schützenhaus in Bujendorf

 

Bujendorf   –   Die 50 Delegierten und Gäste beim Kreisschützentag Ostholstein im neuen Vereinshaus des Geselligen Vereins Bujendorf passten zahlenmäßig exakt zum Rückblick auf 50 Jahre Kreisschützenverband Ostholstein. Bedauerlich war dennoch, dass nur 15 Vereine Delegierte entsandt hatten. In seiner ersten Jahresversammlung nach der Wahl 2020 hörte der neue Vorsitzende Helmut Groß aus Lensahn nur lobende Stimmen über die Arbeit des Dachverbandes für die 35 Sportschützenvereine und Gilden in Ostholstein mit aktuell 1700 Mitgliedern. Er freute sich über die Worte von Kreispräsident Harald Werner, der auch weiterhin die Hilfe des Kreises Ostholstein bei Investitionen zu Schießsportstätten sowie Übungsleiterkosten ankündigte.

 

                

Jürgen Fischer, KSV OH                 Harald Werner, Kreispräsident        Wolfgang Schümann, Gem.Süsel                                         

„Der Zusammenschluss der Verbände Eutin und Oldenburg war nach der kommunalen Gebietsreform in 1970 knapp ein Jahr später richtig und wichtig. Ihre Arbeit ist unverzichtbar. Das deutsche Schützenwesen wurde von der UNESCO als wichtiger und lebendiger Teil der regionalen und lokalen Identität anerkannt“, erinnerte Werner. Für die Gemeinde Süsel grüßte Wolfgang Schümann als 2. Bürgermeistervertreter, erwähnte die Unterstützung der drei Vereine aus Ottendorf, Groß Meinsdorf und Bujendorf: „Sie sind wie alle im Kreis für das Leben in der dörflichen Gemeinschaft einfach wichtig.“ Jürgen Fischer vertrat den Kreissportverband, schilderte die Bedeutung der Sportschützen, was sich durch Rang acht bei den Mitgliederzahlen unter den 42 Fachverbänden zeige. Hundert Euro als Geschenk hatte er zum Geburtstag mitgebracht.

          

Der Bujendorfer Vorsitzende Stephan Möller schilderte nach Lob und Anerkennung aller Redner für die Neuschaffung des im Mai 2018 durch Feuer vernichteten Vereinsheimes die Energieleistung beim Wiederaufbau. „Neben Geld durch Versicherung, Kreis, Gemeinde und Landessportverband haben unsere Mitglieder mehr als 3000 Eigenleistungsstunden eingebracht. In der auch dem Dorf und der Gemeinde Süsel zur Verfügung stehenden Versammlungsstätte kann auf sechs Luftdruckständen und einer Lichtpunktanlage für Kinder unter zwölf Jahren mit Luftgewehr und Luftpistole trainiert werden.“ Immerhin seien jetzt bereits nach Betriebsaufnahme zwölf Mädchen und Jungen neu dabei. Der Verein wolle gern Ausrichter für Wettkämpfe und Meisterschaften werden.

 

Diese waren coronabedingt im Norddeutschen Schützenbund fast vollständig gestrichen worden, berichtete Kreissportleiter Heiko Bausch aus Großenbrode. Zusammen mit seinem wiedergewählten Vertreter Nils Polomski soll eine Terminplanung für 2022 aufgestellt werden. Erneut ins Amt gewählt wurden auch Ute Barths als 2. Vorsitzende und Damenleiterin, Mareike Johannson für Bogensport und Uwe Maßmann für Vorderladerschützen. Die Schulungsleitung liegt weiter bei Peter Zimmer.

                                                                       Bernarda Röwekamp     Helmut Groß    Rita Sternberg

Nach 14 Jahren vorbildlicher Arbeit verabschiedete der Vorsitzende Rita Sternberg als Schriftführerin, die Nachfolge tritt Bernarda Röwekamp vom Sportschützenverein Nicolai Petersdorf e. V. Helmut Groß: „Dort hat sie dies Amt schon inne und passt als Verwaltungsangestellte der Stadt Fehmarn genau in unseren Vorstand.“ Nach zehn Jahren der Arbeit in der Sportleitung wurde Heiko Bausch ausgezeichnet, für bereits 25 Jahre als Vorderladerreferent Uwe Maßmann.

In einem kurzen Sportbericht ging Heiko Bausch auf die vielen Absetzungen wegen der Pandemie ein. Auch im Namen seiner Mutter Lore, die neben der Kreis- auch die Landesjugend im NDSB führt, erwähnte er erste Veranstaltungen im Leistungszentrum Kellinghusen und die besondere Art der Deutschen Meisterschaften durch eigene Qualifikationen. Nach Teil I in München folgen Teil II sowie die beiden Auflagemeisterschaften in Dortmund und Hannover. Für den Bogensport befinde sich die Kreismeisterschaft im Dezember in Planung.

 

Viel Aufmerksamkeit fand ein mit Fotos und Presseartikeln bebilderter Vortrag von Wilhelm Boller. Seit der Gründung vor 50 Jahren nimmt er die Pressearbeit wahr.

  

Willy Welt                     1971                           Fritz Schönke                                                   Pressewart Wilhelm Boller

Er erinnerte an die erste Delegiertenversammlung im September 1971 in Schönwalde mit den Kreisvorsitzenden Fritz Schönke für Eutin und Willy Welt für Oldenburg. Beide hatten Erfahrungen durch ihre Arbeit ab 1955 und 1956, zudem waren sie Mitbegründer bzw. Gründer der Eutiner Sportschützen sowie der Sportschützen Neustadt. Boller ging auf die Vorsitzenden und ehrenamtlichen Mitwirkenden in fünf Jahrzehnten, die sportlichen Erfolge und die Aufgaben des Kreisverbandes ein. Er erinnerte an damalige prächtige Kreisschützenbälle, an Wettkämpfe, „bei denen man sich ohne konkrete Startzeiten auch mal in gemütlicher Runde traf, bevor es um die Ringe ging“. Das sportliche Schießen fand oft in Gaststätten oder Behelfsräumen statt, wettkampfgerechte Anlagen folgten erst später. Aus Ostholstein waren viele Funktionsträger auf Landesebene engagiert. Als NDSB-Vizepräsident, Landessportleiter, Ligaleiter, Jugend- und Damenleiter. Ferner machte er deutlich, wie wichtig die Beratung der Vereine etwa bei Finanzierungsfragen, Wettkampfregeln, Ausbildung der Jugendleiter, Aufsichten in Schießstätten, beim Organisieren von Wettkämpfen und Meisterschaften und die Abnahme der Sachkundeprüfung im Interesse der Kreisverwaltung sein. Nur so könne überhaupt ein Sportschütze eine Waffenbesitzkarte erhalten.

                                                                                             

Der neue Saal im Bujendorfer Heim                                   Helmut Groß, zufrieden mit Verbandstag 2021

Erwartet Freude kam auf, als die Kassenchefin Karin Schröder wegen des ruhenden Sportbetriebs die Senkung der Vereinsumlage 2021 von 70 Euro Jahresgrundbetrag auf einmalig 20 zur Abstimmung brachte. Zusätzlich zahlen die Vereine wie bisher pro Mitglied einen Euro. Statt wie zuletzt mit 14.500 Euro will der Dachverband diesmal mit bescheidenen 3.280 Euro langkommen.

Einmütigkeit auch bei der Vergabe des nächsten Kreisschützentages, er soll am 4. März 2022 beim Scharbeutzer Schützenverein stattfinden. Die erste sportliche Herbstveranstaltung soll am 7. November das Kreiskönigsschießen sein, die Versammlung entschied zwischen der Schwartauer Schützengilde zugunsten des Schützenvereins 64 Großenbrode. WBO

 

 

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