20.04.2024

Deutsche Meisterschaften der Feldbogenschützen in Hohegeiß

Dennis Baldin vom TSV Dörfergemeinschaft und Göhler Stefan Dost qualifiziert

BAD MALENTE Die Pfeile müssen möglichst oft im „Gelb“ landen, wenn man bei Bogenveranstaltungen vorn mit dabei sein will. Vor allem natürlich bei einer Deutschen Meisterschaft. Sein erst fünftes Feldbogenturnier hat für den 32-jährigen Dennis Baldin vom TSV Dörfergemeinschaft Holsteinische Schweiz eine besondere Bedeutung, der frischgebackene Landesmeister im Norddeutschen Schützenbund hat mit 338 Ringen leicht die Qualifikationsnorm von 304 erreicht; er trifft im Gelände bei Hohegeiß im Harz am 9. August auf 26 Mitstreiter mit dem Recurvebogen in der Schützenklasse. Zweiter Starter aus Ostholstein ist der Compoundschütze Stefan Dost vom SV Göhl, er schießt in der Altersklasse (ab 46). Seine Fahrkarte hatte der Bronzegewinner in Schleswig-Holstein mit 372 Ringen, ringgleich mit dem Vizemeister Michael Reinhold aus Heikendorf ergattert. Als Anwärter auf vordere Ränge geht Meister Marc Leuschner aus Wirsberg (388) ins Rennen.

„Das Gelände ist weitaus bergiger als das der Landesmeisterschaften in Kellinghusen“, sagt Baldin schmunzelnd. Damit spielt er auf die Wettbewerbsart an, die er mit dem Recurvebogen absolviert. Andere Sportler schießen mit dem Compound- oder den einfachen Blankbogen. „Die Ziele befinden sich beim Feldbogenschießen in den beiden Wettkampfrunden in bekannten und unbekannten Entfernungen vom Abschussplatz. Dabei ist schon schwierig, wenn man bergauf oder bergab zielen muss.“ Es geht also neben der allgemeinen Zielsicherheit auch um das Abschätzen von Weiten im Gelände, die von zehn bis sechzig Meter reichen. In der zweiten Runde ist das einfacher, weil an die Pflöcken des Abschussplatzes die Meterzahlen zum Ziel abzulesen sind.

Baldin sieht diese sportliche Betätigung neben dem „normalen“ Bogenschießen auf feste Entfernungen von 70 Metern im Freien oder 18 in der Halle als reizvolles Training über das ganze Jahr an. Die Zielscheibe unterscheidet sich beim Feldbogenwettbewerb übrigens von den sonst üblichen mit den Neunen und Zehen im „Gold“, wie die Bogensportler es nennen. Hier geht es ab Ring eins los und endet mit der Fünf und Sechs im „Gelb“.

Foto von: (WB)
Stefan Dost vom SV Göhl freut sich über den Start bei der Deutschen. Foto: WB

Und wie sieht der Landesmeister seine Chancen? „Mit dabei ist der deutsche Meister des Vorjahres Pascal Forster aus Hessen, ebenfalls am Start die beiden Gewinner von Silber und Bronze. Außerdem einige Starter mit internationaler Erfahrung. Ich möchte mich einfach einmal stellen und Erfahrungen sammeln.“ Die Qualifikation zur Deutschen allein sei schon ein Erfolg für ihn. „Gern würde ich wieder 42 Pfeile aus dem Gelb herausziehen, wie bei den Landesmeisterschaften“, schildert er lächelnd seine Vorstellung. Und das natürlich gern in jeder der beiden Runden.

Der Göhler Stefan Dost mit seinen 49 Jahren hat kurz vor seinem runden Geburtstag erst seinen dritten Start bei einem Feldbogenturnier. „Ich möchte es einfach mal versuchen, eine Qualifikation zur Deutschen betrachte ich bereits ein Riesenerfolg. Wir aus der Norddeutschen Tiefebene werden wohl kaum Chancen auf vordere Plätze haben, aber dabei sein ist auch ein sportlicher Gesichtspunkt.“

Von den zehn Schleswig-Holsteinern schießen sechs Starter mit dem Compoundbogen, drei mit dem Recurvesportgerät und die Jugendstarterin Laettitia Chantry vom SV Rethwisch versucht sich mit dem schlichten Blankbogen.

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