20.04.2024

Auf Volker Sieber ist Verlass:

Der Griebeler Bogensportler gewann seine vierte Einzelmedaille bei einer Deutschen Meisterschaft

GRIEBEL/KLEINOSTHEIM Die Fahrt nach Bayern hat sich für den Griebeler Bogensportler Volker Sieber gelohnt. Nach zwei guten Serien von 278 und 282 Ringen stand der 63-Jährige in der Seniorenklasse als Dritter auf dem Treppchen bei den nationalen Meisterschaften des Deutschen Schützenbundes. Damit setzte er seine Medaillensammlung eindrucksvoll fort.

Im Jahr 2008 stand der Ostholsteiner erstmalig auf dem Bronzetreppchen bei der Deutschen Meisterschaft der Recurveschützen. Seinerzeit erlaubte sich der talentierte Bogensportler noch den Luxus, der der Altersklasse (ab 46 Jahren) anzutreten, obwohl er eigentlich mit 58 Jahren bereits bei den Senioren (ab 56) hätte schießen können. „Das hat mich lange Zeit immer gereizt, in der Altersklasse gab es ja höhere Resultate“, war oft seine knappe Antwort zur Frage nach diesem sportlichen Ehrgeiz. Eine Stufe höher kletterte der in der Gemeinde Bosau wohnende Ruheständler im Jahr 2010. Auf der Insel Fehmarn gewann er bei der Deutschen im Freien trotz Wind und Begleitung eines Fernsehteams, das ihm nicht von den Fersen ging, die Silbermedaille. Dann kam doch die Entscheidung, sich in der Seniorenklasse den Mitbewerbern zu stellen.

Bei den Landesmeisterschaften des Norddeutschen Schützenbundes überzeugte der 63-Jährige mit 569 Ringen, ließ neun Mitbewerber klar hinter sich. Stolze 46 Zähler betrug der Abstand des Vizemeisters Werner Schubert vom TSV Mildstedt. Natürlich sind deutsche Titelkämpfe immer etwas Besonderes, da spielen auch die Nerven schon einmal mit. Nach der Hälfte der 60 auf den Weg gebrachten Pfeile auf 18 Meter Distanz hatte der Griebeler 278 Ringe auf dem Konto, drei weniger als bei der Landesmeisterschaft. „Ich habe mir die Zwischenstände bewusst nicht angesehen, an eine Medaillenchance glaubte ich immer noch, weil meine Stärke oft im zweiten Durchgang liegt“, schildert er seine Gedanken zur Halbzeit. „Das war dann aber auch harte Arbeit, mit voller Konzentration und dank meiner guten Kondition erhöhte ich auf 282.“ Zusammen waren das 560 Ringe. Dass der Meister Hubert Schulze aus Pressath in Bayern (569) und Norbert Franz aus dem bayrischen Neumarkt (567) nicht mehr zu erreichen waren, wusste Sieber da noch nicht. Sein wirklicher Konkurrent um Edelmetall war Gerhard Hoffmann aus Mangelshausen, der zur Halbzeit nur um einen Ring hinter ihm gelegen hatte. „Ich glaube, dass meine letzten drei Ringe wichtig waren“, sagte er rückblickend, als er Hoffmanns 282/559 Ergebnis auf der Tafel sah. In der Tat war das eine Zitterpartie, wer möchte schon um ein Pünktchen geschlagen gern Vierter sein. „Auf diese weitere Medaille bin ich stolz, der Trainingsaufwand hat sich gelohnt“, sagte Volker Sieber und schaut jetzt schon auf die Meisterschaftssaison im Freien.

Foto von: (WB)
Eine wichtige Erfahrung im Sportlerleben war der erste Start von Bengt-Ole Bracke bei der Deutschen Meisterschaft in der Halle. Foto: André Bock

Mit dabei war vom SV Griebel als Landesmeister der 16-jährige Bengt-Ole Bracke. An seine 546 Ringe beim Goldgewinn in Schleswig-Holstein wollte er gern heran. Aber ein erster Auftritt bei einem nationalen Titelkampf hat so seine eigenen Gesetze. Der Voss-Schüler freute sich: „Ich legte bis zur Hälfte des Wettkampfes mit 283 Ringen meine persönliche Bestleistung hin. Das waren zehn Ringe mehr als beim Goldgewinn in Schleswig-Holstein.“ Danach riss der Faden, die Nervenanspannung und leichte Konditionsprobleme ließen ihn auf 249 und damit insgesamt auf 532 einbrechen. Rang 28 unter 40 Startern kam dabei heraus. Carlo Schmitz aus dem Rheinland überzeugte beim Goldgewinn mit eindrucksvollen 581 Ringen, der Zweite hatte 564. Volker Sieber als Spartenleiter zeigte sich zufrieden mit seinem Nachwuchs: „Das war für Bengt-Ole das Öffnen der Tür zu höherklassigen Wettbewerben, er wird seinen Weg im Bogensport machen.“

Besser ging es in der weiblichen Jugend für die Nordvertreterin Ann Kathrin Krohn von der VSG Stapelfeld, mit 543 gewann sie Bronze. Und noch einmal stand ein Schleswig-Holstein auf dem dritten Treppchen. Für 577 gute Ringe sprang ringgleich mit dem Zweiten für Florian Kahlund vom SSC Fockbek ebenfalls die Bronzemedaille heraus. Der NDSB musste mit diesen drei Bronzenen zufrieden sein.

Print Friendly, PDF & Email