28.03.2024

Vier Bogensportler aus Ostholstein zur deutschen Meisterschaft qualifiziert

 
 

OSTHOLSTEIN Insgesamt 19 Bogensportler aus zwölf Vereinen des Landes Schleswig-Holstein reisen demnächst quer durch Deutschland den Gewehr- und Pistole-Sportschützen hinterher, die noch bis zum 3. September in München um Titel kämpfen. Zur deutschen Meisterschaft des Bogenschießens im Freien geht es ins bayrische Olching vom 6. bis 8. September. Der Kreisschützenverband Ostholstein schickt je zwei Sportler des SV Griebel und des TSV Dörfergemeinschaft Holsteinische Schweiz ins Rennen.

„Mit vier Plätzen für unseren Kreisverband zeigen wir, dass hier guter Bogensport abgeliefert wird“, ist die Auffassung von Kreisbogenreferent Wilhelm Kunzmann. Er ist bei der Dörfergemeinschaft Spartenleiter und freut sich über den Landesmeister in der Schützenklasse, Dennis-Hartmut Baldin (31). DG-Trainer Patrick Gruhlke sieht Baldin jetzt drei- bis viermal auf der Sportanlage vor Sieversdorf zu den Übungsabenden. „610 Ringe wie bei der Landesmeisterschaft müssen es mindestens sein. Mein Ziel ist das Erreichen des Finalschießens, da ginge es dann im K.-o.-System weiter“, drückt der seit 1992 den Bogensport ausübende Gärtner im Landschafts- und Sportplatzbau Dennis Baldin seinen Traum aus.

Pia Strzysewski, die 16-jährige mehrfache Landesmeisterin in der Halle und im Freien aus der Jugendklasse, kennt die nervliche Anspannung bei einer nationalen Meisterschaft bereits. „Ich bereite mich schon länger sorgfältig vor und möchte mit mentaler Stärke wirklich mehr Ringe als ich bei Rang drei in Schleswig-Holstein geschossen habe“, schildert die Schülerin des Weber-Gymnasiums. Sie mache sich aber keinen Stress und ist glücklich „einfach unter den Besten aus ganz Deutschland dabei sein zu dürfen.“ Eine ordentliche Umstellung sei es von der Schüler- in die Jugendklasse gewesen, die Entfernung zur Scheibe wuchs von 40 auf 60 Meter.

Für den SV Griebel möchte der 16-jährige Bengt-Ole Bracke bei seinem zweiten DM-Start in der männlichen Jugend gern ins Finale. Mit 623 Ringen zeigte der Landesmeister kürzlich bereits seine Stärke. Der Voss-Schüler aus der elften Klasse ist Landeskaderschütze und mehrfacher Landesmeister. „Natürlich ist ein Start gegen die nationale Spitze eine besondere Herausforderung, aber dank meiner Entwicklung und der Vereinsunterstützung lasse ich meinen Traum von einem Podestplatz nicht los“, sagt Bracke bescheiden aber zielstrebig.

„Wenn ich zur Deutschen fahre, dann möchte ich gewinnen“, gibt der 63 Jahre alte Volker Sieber sein Ziel vor. Seit 1996 ist er Bogenschütze und sammelte neben Teammedaillen auch bereits zwei Bronzene in der Einzelwertung, zunächst in der Alters-, jetzt in der Seniorenklasse. Gern erinnert er sich an 2010, als sogar Silber im Freien auf der Insel Fehmarn heraus sprang. „Die gute Form von der Deutschen Meisterschaft in der Halle in diesem Jahr mit Rang drei habe ich über den Landestitelgewinn mit 612 Ringen halten und im umfangreichen Training ausbauen können“, schildert der Griebeler Spartenleiter für die Bogenschützen den Ist-Zustand. „Natürlich kommt es einfach bei der Vielzahl der guten Senioren auch auf die Tagesform an.“ Beide Griebeler werden neben und hinter sich seine Ehefrau Margret haben. „Sie ist unsere Trainerin und durch ihre Beobachtungsgabe einfach eine große Hilfe“, fügt „das Aushängeschild“ des Griebeler SV anerkennend hinzu.

Kreisbogenreferent Wilhelm Kunzmann drückt allen vier OH-Startern die Daumen. „Wer sich als Nichtbogenschütze einmal vorstellt, dass die Zehn auf der Scheibe nur so groß ist wie eine CD, der sollte so ein Teil mal auf 60 oder 70 Meter betrachten. Bogenschießen auf hohem Niveau ist eine wirkliche Kunst.“ Und hinzu komme dann noch, dass bei den Altersklassen ab Jugend bis zur Schützenklasse nach der Qualifikation noch das Final-Schießen im Ausscheidungssystem folgt. „Da ist auch ein Quäntchen Glück nötig, um Edelmetall mit in den Norden zu bringen.“

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