18.04.2024

Kassauer Jens Path ist deutscher Meister auf hundert Meter Distanz

Dazu noch Bronze im Dreistellungskampf
Itzstedterin Heidi Scheibl Dritte im Doppeltrap

MÜNCHEN Ein strahlender Jens Path vom SSV Kassau freute sich in München bei den laufenden deutschen Meisterschaften der Sportschützen über viel Schulterklopfen. Der 47-Jährige gewann beim Kleinkaliber-Freihandschießen auf hundert Meter Distanz mit eindrucksvollen 295 Ringen den Titel in der Altersklasse. Zudem hat er in einem packenden Wettkampf im KK-Dreistellungskampf gegen Spitzenschützen Gold um nur einen Ring verpasst und ringgleich mit dem Zweitplatzierten dazu noch Bronze gewonnen. Dieser Erfolg ist Lohn für 35 Jahre Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen des Deutschen Schützenbundes.

„Es wurde auch einmal wieder Zeit, dass ein großer Erfolg für Jens nach dem enormen Trainingsaufwand eintrat“, sagte fröhlich und erleichtert seine Frau Monika. „Jens brauchte nach vielen Erfolgen auf Landesebene so etwas für seine Motivation im Schießsport. Seit dem zwölften Lebensjahr ist Jens jährlich in München, seine letzte Medaille in Silber ergatterte er mit der Juniorenmannschaft 1987.“ Neben der Kassauer Vereinsvorsitzenden Anka Venohr sind auch Paths Kinder Lina und Henrik, selbst erfolgreiche Nachwuchssportschützen, begeistert und stolz auf ihr Vorbild.

Nach fünf Einzellandesmeisterschaften und drei Teamsiegen bei den Landesmeisterschaften im Norddeutschen Schützenbund war Jens Path für München bestens gerüstet. Von den fünf Starts hatte er mit Luftgewehr und KK 3×40 Schuss schon zwei hinter sich. „Da lief das nicht so“, sagte er trocken. Der Bronzegewinner brachte es mit der Armbrust bei 378 Zählern noch auf Platz zehn.

Foto von: (WB)
Volle Konzentration ist im KK-Dreistellungskampf erforderlich, um die Zehn auf 50 Meter zu treffen. Jens Path gelingt das oft. Foto: WBO

Seinen größten Erfolg in der Schießsportlaufbahn schoss er bei nur fünf Neunen mit 295 Ringen in Stehendanschlag auf hundert Meter heraus. „Schon beim Landestitel mit meinen 288 Ringen hatte ich das Gespür, dass in München mehr gehen könnte. Aber 25 Zehnen verblüffen mich schon selbst“, sagt er bescheiden.
Der Kleinkaliber-Dreistellungskampf mit 3×20 Schüsse ging mit 194 Ringen im Liegen gut los. „Das liegt mir eigentlich nicht, 198 hatte da schon der international erfahrende Hubert Bichler.“ Beeindruckende 190 Zähler folgten im Stehen, da gratulieren hinterher gleich seine Mitstreiter. Mit Sorgen ging es in den Kniendanschlag, weil den Kassauer seit Wochen Meniskusprobleme plagen. Zweimal eine Acht waren nach seiner Rückbetrachtung „Schuld“ an den fehlenden beiden Ringen zum ersten Gold des Lebens bei einer Deutschen. Gleichwohl sind 572 Ringe eine imponierende Leistung, 558 hatte er beim Titelgewinn im NDSB geschossen. Ganz oben auf dem Treppchen stand der Münchner Hubert Bichler mit 573 und ringgleich auf dem Silberplatz mit 572 der Rosenheimer Christian Zangl, weil dieser in der letzten Zehnerserie besser war.
Das Dreierteam des SSV Kassau kam mit Path, Andreas Berthold und Stephan Dohm auf 1660 Ringe und belegte im Feld der 31 Mannschaften den guten elften Rang. Der frischgebackene deutsche Meister und die anderen Kassauer Starter werden am Freitagabend im Vereinsheim gefeiert.

Auch für die Itzstedterin Heidi Scheibl hat sich die weite Reise vom hohen Norden in den Süden gelohnt, denn sie gewann im Doppeltrap die Bronzemedaille mit 74 Treffer. Für Heidi Scheibl, die seit 1975 Trap und Doppeltrap schießt, ist es bei der neunten Teilnahme die zweite Medaille, die sie bei der Deutschen Meisterschaft gewonnen hat.
Der NDSB kann nach Teamgold durch die Senioren von Hubertus Kiel im KK-Liegendschießen jetzt auf einen zweiten Titel und dreimal Bronze durch Jan Banditt, Heidi Scheibl und Jens Path in der Bilanz schauen.

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