19.04.2024

Viel zu tun für Ostholsteins Sportschützenvereine und Gilden

Satzungen dem Recht anpassen, Schießstanderlaubnisse prüfen, Funktioner für Kreisvorstand bestimmen

Foto von: (WB)
Einen informativen Vortrag über aktuelles Vereinsrecht gab es im Scharbeutzer „Wennhof“ durch den ehemaligen NDSB-Vizepräsidenten und Schatzmeister Bernd Röding, Kreisvorsitzender Peter Brand dankte ihm vor den Vereinsvorsitzenden aus Ostholstein. Foto: WB

Scharbeutz – Folgen die Ehrenamtler in den 36 Sportschützenvereinen und Gilden den mahnenden Erläuterungen von Ex-Vize Präsident und Schatzmeister des Norddeutschen Schützenbundes, Bernd Röding, dann müssen viele Satzungen auf den Prüfstand. Neues Recht aus 1999 und vor allem aktuelle Rechtsprechung fordern zum Erhalt der Gemeinnützigkeit sicherlich in vielen Fällen Anpassungen. Bei der Beiratssitzung, der Zusammenkunft von Vereinsvorsitzenden im Kreisschützenverband Ostholstein mit dem Vorstand, warf der Kreisschützentag am 4. März im Schützenhaus Scharbeutz bereits seine Schatten voraus.

Leider waren nur 14 Vereine zu der Information gekommen, sie werden wie die fehlenden Schützenvertreter die aufschlussreichen Ausführungen von Röding noch schriftlich erhalten. „Finanzämter und Registergerichte sind oftmals sehr kritisch und so kann es durchaus zum Verlust der Gemeinnützigkeit kommen, auch werden öfter als man denkt formelle Fehler bei Wahlen oder Vorstandsanmeldungen gemacht“, sagte der Vortragende zur Einleitung. Wahlvorschläge für die Vorstandspositionen am Kreisverbandstag mahnte Peter Brand an, seitens des Vorstandes würden bewährte Kräfte erneut vorgeschlagen. Offen blieb ein Name für einen stellvertretenden Kreissportleiter. Viel Lob gab es für die Sachkundekommission mit Peter Zimmer an der Spitze. Zusammen mit Ute Barths und Uwe Maßmann würden die Prüflinge in Ostholstein nach dem Waffengesetz gewissenhaft ausgebildet.

Eine Vorentscheidung fiel bezogen auf den Kreisschützentag 2012 und das Kreiskönigsschießen: Einziger Bewerber ist bislang der Schützenbund Glasau-Sarau.

Ordentlich Dampf ließ Peter Brand in Richtung der Führung des Norddeutschen Schützenbundes ab: „Es ist einfach nicht in Ordnung, wenn Anregungen und Beschwerden nicht einmal beantwortet werden. Von Vereinen ausgesprochene Einladungen zu Veranstaltungen würden an die Kreisvorsitzenden weitergeleitet, die Chance des Kennenlernens der Sorgen und Nöte für die neuen Funktionsträger vertan.“ Das hochgelobte neue Computersystem ermögliche noch immer nicht die notwendige Mitgliederverwaltung, das sei unter der Regie des Oldenburger Joachim Schütt anders gewesen. Und die jetzt verteilten Mitgliederausweise auf Papier seien angesichts der vor einigen Jahren von den Vereinen verlangten Beitragserhöhung für Plastikdokumente ein Grund, beim nächsten Landesschützentag am 8. Mai in Bad Bramstedt eine Senkung der Abgabe zu fordern. Diese Einschätzung teilte auch der frühere NDSB-Funktionär Bernd Röding, der nach der Entlassung des Geschäftsführers viel Arbeit mit der Aufklärung der Unregelmäßigkeiten hatte: „Der versprochene Neuanfang ist mit messbarem Erfolg für die Vereine in Schleswig-Holstein bisher nicht gelungen.“

Wichtige Hinweise gab Peter Brand zum Thema Schießstättenerlaubnisse. „Noch immer glauben einige Clubs wohl, die baurechtliche Genehmigung würde ausreichend sein. Prüfen sie alle, ob sie daneben auch die nach § 27 Waffengesetz erforderliche Betriebserlaubnis haben“. Schließlich informierte Brand über eigentlich unsinnige Probleme mit Polizei und Ordnungsbehörden, weil nach Neuregelung des Waffenrecht im Jahr 1973 einige Luftdruckwaffen in Waffenbesitzkarten eingetragen worden seien. „Falls Mitglieder davon betroffen sind, will der Kreisschützenverband gern Hilfe leisten, um diese Dinge zu bereinigen.“

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