26.04.2024

Ostholsteins Sportschützenvereine und Gilden haben hohe Verantwortung

Ulrich Schütt zu „Rechte und Pflichten eines Schießstandbetreibers“
Info-Reihe wird fortgesetzt

EUTIN „Da muss man ja richtiger Rechtsexperte sein“ und „Will man dem Schießsport den Garaus machen?“ Töne dieser Art waren im Schießstand der Eutiner Sportschützen zu vernehmen, als der Kreisschützenverband Ostholstein dort seine Informationsserie fortsetzte und zum Thema „Rechte und Pflichten eines Schießstandbetreibers“ Ulrich Schütt referieren ließ. Der seit zehn Jahren auch in den Kreisen Segeberg, Stormarn und Herzogtum Lauenburg tätige ehrenamtliche Schießstandsachverständige zeigte anhand von Praxisbeispielen die vielfältige Problematik nach immer mehr Rechtsvorschriften und Richtlinien auf.

Insgesamt waren 32 Vertreter aus dreizehn Vereinen sowie der fast komplette Kreisvorstand aufmerksame Zuhörer. „Wir dürfen nicht die Augen verschließen vor den Anforderungen an Schießstände, sonst machen uns irgendwann die Behörden unsere Sportstätten dicht“, mahnte Heinrich Möller, Chef des Verbandes, der 35 Vereine von Bad Schwartau bis Puttgarden umfasst. Ulrich Schütt zählte auf: „Da gibt es die notwendigen Baugenehmigungen, daneben muss eine Betriebserlaubnis beantragt werden. Extra-Richtlinien über die Errichtung, die Abnahme und das Betreiben von Schießständen müssen genau beachtet werden.“ Die Auflagen und Bedingungen in den Genehmigungsbescheiden seien umzusetzen, sonst drohe das Erlöschen der Grundlagen. Die anwesenden Vorsitzenden, Schießstandwarte und Sportleiter verglichen den Schießsport schnell mit anderen Sportarten. „Wir können eben nicht auf städtische Sportanlagen zurückgreifen, hier auf dem Vogelberg haben wir über Jahrzehnte gebaut, nachgebessert und immer wieder mit viel Geldaufwand neue Anforderungen erfüllt“, merkte für die gastgebenden Eutiner Sportschützen deren Vorsitzender Jörg Hunke an. „Zuletzt hat der jetzt 60 Jahre alte Verein eine umfassende Sicherung durch Bau einer Waffenkammer mit Alarmsystem und Fremdüberwachung installiert.“

Ulrich Schütt ging auf die vorzuhaltende Haftpflichtversicherung von einer Million Euro ein, er zählte die praktischen Pflichten wie Meldung von verantwortlichen Personen, von Erste Hilfe-Nachweisen oder die Probleme der Beseitigung von Pulverresten auf Schießbahnen auf und gab ausführlich Erläuterungen. Die Zuhörer lernten dazu, einigen waren die Vorschriften über Sicherheitsbeleuchtung, Raumluftanlagen oder auch die einzuhaltenden Arbeitsschutzvorschriften im Detail so nicht bekannt. „Wir alle müssen im Interesse der Sicherung unserer Schießsportausübung alles tun, was der Gesetz- und Verordnungsgeber und die Fachverbände des Schützenwesens von uns verlangen“, schloss Schütt seine informativen Ausführungen.

Foto von: (WB)
Kreisvorsitzender Heinrich Möller dankt Ulrich Schütt für sein informatives Referat. Foto: WBO

Für den Kreisschützenverband Ostholstein kündigte Heinrich Möller die Fortsetzung der Info-Reihe an. „Ulrich Schütt wird über Kleinkaliberstände informieren, wir werden etwas hören über die Verwaltungsberufsgenossenschaft oder auch über von den Mitgliedern geforderte Lehrgangskomplexe durch unseren Ausbildungsleiter Peter Zimmer. Im Herbst soll es in Zusammenarbeit mit dem Kreissportverband das Thema Sportversicherungen geben“. Und immer wieder seien die Mitgliedsvereine in Ostholstein aufgerufen, bei ihnen entstehende Fragen und Komplexe an die Kreisebene heranzutragen. Möller abschließend: „Die in den Vereinen verantwortlichen Ehrenamtler können alle voneinander lernen, unsere Spezialsportart verlangt enormes Wissen und engagierte ehrenamtliche Funktioner. Nur so werden wir auch neue Mitglieder unter dem Motto des Deutschen Schützenbundes „Ziel im Visier – Zukunft Schützenverein“ gewinnen.“

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