19.04.2024

Zweimal Bronze für NDSB-Bogensportler bei Deutscher Meisterschaft in Bad Segeberg

Stefan Dost vom SV Göhl Drittbester aus Schleswig-Holstein
Vizemeister Volker Sieber von 2015 in anderer Altersklasse auf Rang 13
Ankara-Meldung: Zweimal WM-Gold für Deutschland

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Vor der letzten Passe zur Halbzeit wusste Volker Sieber, dass eine Medaille in diesem Jahr in weite Ferne gerückt war. Foto: WBO
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Stefan Dost vom SV Göhl an der Schießlinie. Foto: WBO

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Stefan Dost war bester Ostholsteiner mit Rang vier in der Altersklasse der Compoundbogenschützen. Foto: WBO

BAD SEGEBERG Nur 16 Starter befanden sich aus dem Bereich des Norddeutschen Schützenbundes unter den insgesamt 551 Bogenschützen bei der Deutschen Meisterschaft in der Halle. Die Schleswig-Holsteiner hatten nach der DM im Freien auf der Insel Fehmarn in 2010 damit eine zweite große Veranstaltung an Land gezogen. Fast „bescheiden beschränkte“ sich der NDSB auf zweimal Bronze durch die Juniorin Jaqueline Hansen vom SV Jerrishoe mit Recurvebogen und Michael Lehmann als Compound-Altersschütze vom SV Rethwisch Bogen. Fast Edelmetall schaffte das Compoundteam des Berliner SC mit Lokalmatador Sebastian Hamdorf, Gunnar Schoepke und Marc Leuschner. Nur drei Ringe fehlten an Bronze. Mehr ging aber nicht gegen die nationale Elite, die an drei Tagen für eine volle Kreissporthalle sorgte.

Michael Lehmann vom SV Rethwisch freute sich riesig über seine erste nationale Medaille. Da wie er Wilfried Hoeft vom Nordwestdeutschen Schützenbund 577 Ringe schoss, erreichte Stefan Dost vom SV Göhl mit 574 Zählern den vierten Platz. „Ich wäre schon froh gewesen, im oberen Drittel zu landen, dieser Rang ist für mich eine Überraschung und spornt für die folgenden Wettbewerbe im Freien an.“ Die Anspannung bei so einem Turnier sei gerade zu Beginn sehr hoch gewesen. Eine ziemlich frühe Sieben habe ihm vielleicht einen Treppchenplatz verdorben. Dann aber lief es. Dost: „Von 60 Pfeilen auf 18 Meter Distanz schoss ich 36 in die Zehn, die so groß ist wie ein Zehncentstück. Das war ein tolles Gefühl.“

Der 66-jährige Volker Sieber vom SV Griebel, war vor einem Jahr Vizemeister in der Seniorenklasse (66 bis 99) geworden, jetzt ging er bei den Jüngeren in der neuen Altersklasse (50 bis 65) an die Startlinie. „In der ersten Runde hätte es besser als mit 272 Ringen laufen müssen. Danach brachte ich 280, zusammen also 552.“ Sieber schloss damit auf Platz 13 unter 52 Startern ab. Neunter wurde sein Weggefährte von diversen Meisterschaften, der Norderstedter Frank Sobirey schaffte 557. Volker Sieber: „Ich wollte gern unter die besten zehn Altersschützen kommen. Auf die Außensaison und die Distanz von 60 Metern freue ich mich sehr, die Entfernung 50 bei den Senioren reizt mich nicht.“

Der Berliner SC als Organisator mit Spartenleiter Sebastian Hamdorf an der Spitze erhielt viel Lob für die Veranstaltung. Landesbogentrainer Markus Wolf, selbst Aktiver, fasste die Stimmen, darunter der Bogensportleiter des DSB, Klaus Lindau, zusammen: „Die Gastgeber haben Großes geleistet, das war eine mustergültige Meisterschaft.“ Begeistert auch NDSB-Bogenreferent Willi Neuhaus: „Uns gegenüber haben die Sportler die Ausrichtung hier im Norden immer wieder positiv geschildert. Wir geben die Anerkennung an die Berliner SC weiter.“ Deren Spartenleiter Hamdorf haderte mit sich selbst als Starter, immerhin galt er als Medaillenanwärter. „Ich habe mit persönlicher Bestleistung als Zweiter der Qualifikation mit 589 Ringen zunächst alles getan, dann aber im Finale doch früh ausscheiden müssen. Schade! Rang vier mit der Mannschaft ist in Ordnung“, merkte der Spartenleiter bescheiden an.

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Eine eindrucksvolle Deutsche Meisterschaft der Bogensportler erlebten viele Zuschauer an drei Tagen in Bad Segeberg. Foto: WBO

Während der Veranstaltung brandete Beifall über eine Meldung von der Hallen-Weltmeisterschaft in Ankara auf. Die Nationalmannschaft mit Florian Kahllund aus Fockbek, Florian Floto aus Braunschweig und Carlo Schmitz aus Duisburg gewann im Finale mit 5:4 den Titel, Lisa Unruh im Einzel Gold. Das ist der bislang größte Erfolg in der Geschichte des deutschen Bogenschießens und ein hervorragender Start beim ersten Großereignis der Saison im Olympiajahr.

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