Jens Path vom SSV Kassau im 50. Lebensjahr verstorben
Der SSV Kassau und der Kreisschützenverband Ostholstein verlieren einen der erfolgreichsten Schießsportler
Goldmedaille bei der Deutschen Meisterschaft 2013
Jens Path, stets ein freundlich und bescheiden auftretender Sportschütze des SSV Kassau, ist zehn Tage vor seinem 50. Geburtstag nach schwerer Krankheit verstorben.
STOLPE Unfassbar ist für viele die Nachricht, dass ihr über Jahrzehnte bekannter und geschätzter Wegbegleiter im Schießsport nach schwerer Krebserkrankung unerwartet verstorben ist. Kürzlich war er noch voller Zuversicht und machte Pläne. Das herzliche Mitgefühl gilt seiner Lebensgefährtin Marion Meier, den Kindern Lina (17) und Henrik (21), den Eltern Antje und Wulf sowie den Brüdern Jochen und Thomas.
Sie alle waren zu recht mächtig stolz auf den stets zuverlässigen und hilfsbereiten Jens, der als Elektriker bei der Bundeswehr in Putlos arbeitete und in Stolpe ein schönes Zuhause schuf. Bereits mit zehn Jahren sorgten seine Eltern für einen Start beim SSV Kassau, schnell entwickelte sich der Junge zum schießsportlichen Talent. Bereits 1980 als Jungschütze gewann Jens Path bei den Deutschen Meisterschaften in München eine Silbermedaille im Luftgewehr-Dreistellungskampf. 1986 stand er zusammen mit Thomas Michaels und dem späteren Olympiasieger Christian Klees im Wettbewerb Kleinkaliber 3 x 20 auf dem Bronzetreppchen. Über alle Altersgruppen Schüler, Jugend, Junioren, Schützenklasse sowie Altersklasse ab 46 schaffte das auch bundesweit bekannte Allroundtalent ununterbrochen die Qualifikationsnormen für München, oft in verschiedenen Disziplinen mit vier oder sogar fünf Starts. 2013 war ein besonderes Jahr, denn die lange angestrebte Goldmedaille gewann er in der Disziplin Kleinkalibergewehr 100 Meter. Zudem sprang noch Bronze im KK-Dreistellungskampf heraus. Jens Path bei der Siegerehrung mit dem ihm eigenen Humor: „Das wurde nach meiner letzten Medaille vor 27 Jahren auch mal wieder Zeit.“
Seine Titel auf Landesebene im Norddeutschen Schützenbund sind nicht mehr zu zählen, erfolgreich schoss er als Mannschaftssportler auch für die Eutiner Sportschützen, den SV Hubertus Kiel und die Lübecker Sportschützen.
Für 2015 hatte er zwei Fahrkarten in der Tasche, fuhr aber lediglich als Betreuer der Kassauer und vor allem seiner talentierten Tochter Lina mit nach Bayern. Die schnell fortschreitende Krankheit ließ ein eigenes Starten nicht mehr zu.
Obwohl er offen darüber sprach und manch einen Menschen ob dieser klaren Schilderung ein wenig erschrecken ließ, in Wahrheit aber Respekt erntete, blieb er immer Optimist. Natürlich wollte er weiter für seine Partnerin da sein, sich um Lina und den gleichfalls talentierten Sohn Henrik kümmern.
Jens Path war einfach ein feiner Mensch, so sagen es Wegbegleiter, die jetzt mit den Kassauern und der Familie trauern. Er war fröhlich und hilfsbereit und übernahm trotz Arbeit und viel Trainingsaufwand über acht Jahre ehrenamtliche Verantwortung als stellvertretender Vorsitzender des SSV Kassau neben Anka Venohr. „Jens wird uns sehr fehlen“, sagt sie treffend, vor allem habe er sein Wissen und Können der Vereinsjugend weiter gegeben. „Im Norddeutschen Schützenbund war er einer der Besten und ein Vorbild als Sportsmann“, ergänzt Kreisvorsitzender Heinrich Möller.
Eine typische Szene aus dem langen Schießsportlerleben. Jens in konzentrierter Pose und immer mit Verständnis für ein Pressefoto.
„Wir kamen durch unseren Vater zum Schießsport und sind praktisch damit aufgewachsen“, sagte Sohn Henrik kürzlich beim Wettkampf und Lina fügte im Interview zu ihrem Start beim Deutschen Schützenbund zur EM-Sichtung hinzu: „Ich lebe für das, was unser Vater uns beigebracht hat.“
Beim SSV Kassau wird es bei aller jetzt zu spürenden Trauer und dem kreisweit zu vernehmenden Mitgefühl in seinem Sinne weitergehen.
Vielen Dank Jens Path für Dein Wirken in der Gemeinschaft der Sportschützen.