Kassauer Luftgewehrteam nach Verbandsligasieg Tabellenführer
SV Malente reist wegen Schnee und Glätte nur mit zwei Schützen an
HANDEWITT/KASSAU Der SSV Kassau übernahm mit seiner Luftgewehrmannschaft in der Verbandsliga Schleswig-Holstein nach einem hart umkämpften 6:4-Heimsieg gegen die Zweite des SV Olympia 72 Börm/Dörpstedt die Tabellenführung nach dem dritten Wettkampf. Damit hatte das Aufsteigerteam aus Ostholstein sicher nicht gerechnet, es reichte, weil vier von fünf Schützen der Gäste unter den zuletzt gezeigten Leistungen blieben. „Dumm gelaufen“ ist dieser von Schnee und Eis geprägte Sonntag für den Schützenverein Malente, nur zwei Schützen reisten gegen die Ahrensburger SG nach Handewitt und kassierten so ein 2:8.
In Kassau zeigte die große Informationstafel schnell für die erste Paarung an, dass die schon über Wochen in Superform befindliche Juniorin Lina Meier (17) die ersten beiden Punkte machen würde. Stolze 390 von 400 Ringen gegen 378 ihrer Konkurrentin Verena Reimers brachte ihr befreite Umarmungen der Kassauer Mitglieder ein. Ihr Bruder Henrik (21) schien die gedanklichen Tipps seines Vaters Jens Path hinter der Schützenreihe zu spüren. „Absetzen, wenn der Schuss nicht bald kommt“, hatte dieser oft gedacht und zufrieden gesehen, dass sein Sohn das auch tat. Das Bangen bis zum knappen 378:376 blieb bis zum 30. Schuss. Bei Lina war er von Anfang an nicht im Zweifel: „Sie schießt seit Wochen fast immer über 390 Zähler, das ist sensationell.“ Robin Jedtberg, zuletzt mit 383 und 379 Ringen, kam gegen Jürgen Strube beim 371:375 überhaupt nicht zurecht. Diesem ruhigen Nachwuchsschützen sah man seine Enttäuschung aber nicht an. Auch ein Zeichen von Abgebrühtheit im Alter von 15 Jahren. Wie erwartet gab Andreas Berthold (49) beim 369:386 ebenfalls die Punkte ab, er hatte aber in Marco Falkenhagen auch einen Bundesligaschützen aus dem Olympiateam I neben sich, der die verhinderte Camilla Paulsen ersetzten musste. Den wichtigen dritten Einzelerfolg verbuchte für die Kassauer mit gewohnt zuverlässiger Ringzahl Stephan Dohm (48) mit 376:372. „Das gibt uns jetzt richtig Schub, nun wollen wir als Aufsteiger auch gegen Handewitt gewinnen und an der Spitze etwas für Unruhe sorgen“, sagte Dohm scherzhaft aber hintersinnig schmunzelnd.
Anna-Lena Wilcken (Foto) machte sich zusammen mit Carina Casten auf die Reise, damit der SV Malente in der Verbandsligawertung bleibt. Foto: wB
Die gleichstarken Mannschaften des SV Norderstedt und die Lübecker Sportschützen wollten mit einem Sieg in Kassau den Anschluss an die Tabellenspitze nicht verlieren, überglücklich schafften die Lübecker das mit einem 6:4. Ergebnis in der Tabelle ist für beide mit 4:2 Punkten und 18:12 Einzelzählern der derzeit dritte Rang.
In Handewitt entführte die Segeberger SSG BooKuRiTra ein deutliches 10:0 bei den Gastgebern. Aus dem vom SV Malente erhofften Wettstreit gegen die Ahrensburger SG wurde nichts. Trainer Ingolf Falkenberg: „Wegen der Schneeverhältnisse sah ich die Gesundheit meiner Teammitglieder in Gefahr und wollte noch mit den Ligaverantwortlichen eine Verlegung erreichen. Da das abgelehnt wurde und sonst ein Abstieg in die Bezirksebene drohte, haben sich zwei Schützen auf den Weg gemacht. Die junge Anna-Lena Wilcken unterlag 370:380, eine zufriedene Carina Casten gestaltete nach 380:371 die Niederlage gegen die fünf Ahrensburger zum 2:8 noch etwas freundlicher. Falkenberg: „Am 3. Januar in Börm warten der Gastgeber und der SSV Kassau auf uns, da wird es dann schon um die Sicherung der Klasse gehen.“