SSV Kassau und Schützenverein Malente bestimmen KM der Kleinkaliberschützen
EUTIN Volle Konzentration ist bei den Sportschützen notwendig, wenn auf 50 Meter Distanz die Kleinkalibergeschosse möglichst häufig in die Zehn oder die Neun befördert werden sollen. „Achten sind verboten“, sagte lachend Stephan Dohm vom SSV Kassau. Er schaffte bei den Männern im Dreistellungswettkampf nach jeweils zwanzig Schüssen im Liegen, Knien und Stehen auf beachtliche 555 Ringe. Natürlich ging es bei den Kreismeisterschaften um die jeweils drei Plaketten in Gold, Silber und Bronze bei den Kreismeisterschaften der Sportschützen Ostholsteins, weiteres Ziel der Besten ist jedoch ein Start bei den Landesmeisterschaften im Norddeutschen Schützenbund. Und dafür sind besonders hohe Ringzahlen erforderlich.
Stephan Dohm vom SSV Kassau strahlte nach seiner guten Leistung in der Altersklasse (ab 46 Jahre) besonders, weil sein neunjähriger Sohn Hannes zuschaute und die Scheiben wechselte. Auf die Frage, ob er sich Schießsport später vorstellen kann, sagt dieser vorsichtig: „Mal sehen, in zwei oder drei Jahren fange ich vielleicht mit Luftgewehr schon einmal an.“ Leistungsstark auch Andreas Berthold als Zweiter mit 549 Zählern, mit 514 war der dritte Kassauer Rüdiger Witt nicht zufrieden. Er wird auf Landesebene von Jens Path vertreten. Gute Leistungen vollbrachten auch die Senioren (ab 56), wobei der SV Malente mit Wolfgang Langenfeld (531), Bernd Hamdorf (527) und Werner Walter (526) eine NDSB-Medaille anstreben. Ohne Konkurrenz dürfen sich die Großenbroder Lore Bausch (469) bei den Altersdamen und Sohn Heiko bei den Männern (509) Kreismeister nennen. Heiko Bausch, der auch stellvertretender Kreissportleiter ist: „Es ist schade, dass das Kleinkaliberschießen immer weniger Interessenten findet. Auf 50 Meter Distanz wird schon die volle Konzentration verlangt und ohne Training sind gute Leistungen nicht erreichbar.“
Das reine Liegendschießen mit 60 Schüssen entschieden bei den Männern die drei Malenter Christian Hirsch, Tim Gruthoff und Andreas Möller mit 1683:1668 Ringen vor Kassau. Henrik Meier von den Kassauern verblüffte als Titelgewinner mit 574 Zählern vor den mit 566 ringgleichen Malenter Gruthoff und Hirsch. Allein am Start bei den Frauen die Malenterin Carina Casten (561).
Schon in der Form zur Verteidigung ihres Landesmeistertitels aus 2014 präsentierten sich in der Altersklasse die Kassauer Stephan Dohm (587), Bernd Klepper (585) und Andreas Berthold (578). Mit insgesamt 1750 überflügelten sie ihr Goldresultat von 1728 aus dem Jahr 2014 deutlich. „Wir wollen erneut Titelträger werden und hoffentlich die Fahrkarte zur Deutschen erreichen“, sagte Dohm zuversichtlich.
Den Zweikampf der Altersdamen entschied die Großenbroderin Lore Bausch mit 552:517 sicher gegen die Kassauerin Sabine Hube. Eine ausgezeichnete Seniorenmannschaft schicken die Malenter mit Werner Walter (569), Wolfgang Langenfeld (567) und Bernd Hamdorf (562) ins Rennen. In dieser Reihenfolge standen sie auf dem Treppchen bei der Einzelwertung.
An die so genannte „Königsdisziplin“, dem Dreistellungswettkampf 3 x 40 Schuss mit einer Gesamtzeit von dreieinhalb Stunden trauten sich auf dem Schießstand der Eutiner Sportschützen nur noch vier Schützen heran. „Da ist man am Ende einfach körperlich kaputt“, sagte der Großenbroder Heiko Bausch, der mit 1068 Ringen vor den Malentern Bernd Hamdorf (1058) und Werner Walter (1041) gewann. Besser als die Männer war der Alleinstarter in der Juniorenklasse, Niklas Woisin vom SV Malente. Der Landesmeister aus 2014: „Vor einem Jahr holte ich Gold mit 1095, diesmal war ich als Kreismeister mit 1090 schon dicht daran.“ Kreissportleiter Joachim Schütt ist Realist: „Bis auf Niklas werden wir in dieser Disziplin auf Landesebene nichts zu bestellen haben.“