25.04.2024

KSchV OH macht mit beim Projekt „Ziel-im-Visier“ im DSB

Heinrich Möller ist überzeugt: „Die Ostholsteiner sind am 6. und 7. Oktober mit dabei“

Ostholstein – Ein großes Vorhaben des Deutschen Schützenbundes wirft jetzt schon seine Schatten voraus. „Ziel-im-Visier – Zukunft Schützenverein“ ist ein Projekt, dass besonders am Wochenende 6. und 7. Oktober Interessierte Mädchen und Jungen, Frauen und Männer durch besondere Veranstaltungen an den Schießsport heran führen soll. „Bis 2018 wollen wir in Deutschland in den 20 Landesverbänden mit seinen 15.000 Vereinen gern die neue Gesamtmitgliederzahl von 1,5 Millionen verkünden“, sagt selbstbewusst Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp beim Besuch des Olympischen Sportbundes in Frankfurt.

Die Sportschützen und Gilden wollen mit vielen Aktivitäten vor Ort dem langsamen, aber doch stetigen Mitgliederschwund nicht nur bremsen, sondern auf lange Sicht sogar wieder zu einem Zuwachs kommen. Von 1980 mit 1,1 Mio. Mitgliedern war der Gesamtstand im Jahr 2000 zunächst sogar auf 1,58 angewachsen. Dann ging es abwärts, gut 1,4 Millionen Mitglieder tummeln sich aktuell „nur“ noch im Deutschen Schützenbund. Er ist damit immerhin noch der viergrößte Spitzensportverband in Deutschland, übrigens der älteste Sportverband (1861 gegründet).

Für den Norddeutschen Schützenbund hat der Beauftragte Willi Neuhaus (48), selbst aktiver Bogensportler beim SV Jerrishoe, Fakten auf der Internetseite zusammengetragen. „Nur 13 Prozent machen Schüler bis Junioren aus, 31 % sind in der Schützenklasse (21 – 45 Jahre), 20% schon in der Altersklasse (46 – 55) und weitere stolze 35% zählen schon zu den Senioren. „Da muss also auch im Nachwuchsbereich etwas geschehen“, so Neuhaus. Er geht davon aus, dass alle der 410 Mitgliedsvereine in Schleswig-Holstein mit ihren 26.150 Mitgliedern mitmachen. „Schließlich haben wir zum Vorjahr auch 841 Beitragszahler verloren.“

Gründe für Rückgänge sind der demografische Wandel, ein verändertes Freizeitverhalten, konkurrierende Sport- und Fitnessangebote, nachlassendes Interesse am Ehrenamt und vor allem eine Fülle von sogar kostenträchtigen gesetzlichen Änderungen.

Für die 36 Vereine des Kreisschützenverbandes mit 2260 Mitgliedern (Rückgang von 52) hat deren Vorsitzender Heinrich Möller aus Bujendorf ebenfalls die Initiative ergriffen: „Wir alle sind deshalb aufgefordert, aktiv etwas zu tun, damit unsere Vereine lebensfähig bleiben. Insofern kommen das Projekt des DSB und die Unterstützung des NDSB gerade richtig. All die vielen Infos und Daten, Argumente und Erkenntnisse helfen uns aber nicht, unseren Sport durch neue Mitglieder zu sichern, die starke Gemeinschaft mit sozialer, gesellschaftlicher und kultureller Bedeutung vor Ort zu halten und zu entwickeln.“ Deshalb seien die Vorstände der Clubs und Gilden des Gewehr- und Pistolenschießens sowie die Bogensportvereine jetzt gefordert, bis zum Herbst selbst Idee zu entwickeln. Möller weiter: „Über die schon im Jahresplan stehenden Schützenfeste, Betriebsschießen und Preis- und Pokalschießen für Feuerwehren hinaus sollten wir uns weitere Aktionen ausdenken, die Interessierte wecken. Viele Jugendliche haben vermutlich keine Vorstellungen davon, wie Bogensport oder Luftgewehrschießen gehen.“ Auch sollten Vereine Vorbehalte von Eltern abbauen durch Zeigen des Trainingsbetriebes. Sie müssten mit einbezogen werden und auch hören, dass die vielen Projekte „Schule und Schießsport“ in Deutschland belegt haben, dass eine solche Betätigung gerade für Konzentration und Gewissenhaftigkeit Erfolge gebracht hätte.

Heinrich Möller wird aufgrund der Diskussion im Kreisvorstand auch konkret: „Da kommen Ferienpass-Aktionen mit den Kommunen, besondere Tage der offenen Tür, Einladungen an Feuerwehren, Treffen mit Patenkompanien, örtliche Hilfsorganisationen und Polizei, Zusammenarbeit mit Schulen durch Projekttage, Kaffeetafeln für Seniorenclubs mit Auflageschießen oder Lichtpunktschießen für Kinder infrage.“ Infos zum Projekt würden Vereine im Internet auf den Seiten des DSB und NDSB zu finden sein, im September könne zudem Werbematerial kostenfrei bestellt werden.

Eine erste Rückmeldung über Projekte zu „Ziel-im-Visier – Zukunft Schützenverein“ erwartet der Kreisschützenverband schon bis zum Ferienbeginn, die weiteren Überlegungen sollten bis 15. August mitgeteilt werden. Möller abschließend: „ Wir erhoffen uns durch das Weitergeben der Ideen eine Vervielfältigung der möglichen Ansprachen vor Ort. Alle Vereine informieren wir über das, was in Ostholstein vor oder an dem besonderen Wochenende der offenen Türen im Oktober geplant ist.“

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