Malenter Armbrustschützen erstmalig Sieger beim Endkampf
Klares 4:1 gegen SC Neuenkirchen brachte Erfolg in Niedersachsen
Bad Malente/Oldenburg – Eine weite Reise unternahmen die Armbrustschützen des Schützenvereins Malente zum Endkampf in der 1. Armbrustliga Nord nach Etzhorn bei Oldenburg in Niedersachsen. Und dass, obwohl nur ein Wettkampf gegen den SC Neuenkirchen auf dem Programm stand. Der Aufwand sollte sich lohnen: Erstmalig seit Schaffung dieser etwas außerhalb des Ligasystems im Deutschen Schützenbund stehenden Klasse ist der Schützenverein Malente Gewinner des Wettstreits zwischen dem Tabellenersten und dem Dritten.
Ingolf Falkenberg, Sportleiter des SV Malente, erklärt die Modalitäten: „Da derzeit wegen der noch geringen Zahl der Mannschaften im Armbrustsport keine Bundes- oder Regionalligen existieren, haben sich am Leistungssport interessierte Vereine zur Bildung von nach Armbrustligen mit unterschiedlichen Leistungsstärken bereit gefunden.“ Dabei schießen die Clubs zunächst auf ihren eigenen Schießständen unter neutraler Aufsicht in fünf Fernwettkämpfen jeder gegen jeden, so werden hohe Fahrkosten vermieden. Aus Schleswig-Holstein nehmen nur die Malenter in der 1. Liga teil. Erstmalig schloss der SV Malente nach fünf Siegen ungeschlagen mit 10:0 Punkten als Tabellenerster ab. Gegner sollte so für den Direktvergleich vor Ort in Etzhorn zur Ermittlung des Ligameisters eigentlich zunächst der Tabellenvierte sein, bei einem Sieg der Gewinner aus der weiteren Begegnung Mademühlen gegen Neuenkirchen. Wegen Absagen wurde aus dieser Überkreuzrunde nichts, Malente stand direkt gegen den Tabellendritten Neuenkirchen im Finale. Dieser hatte in der Vorrunde zweimal verloren, sollte also ein leichter Gegner sein. Dennoch blieb die Stimmung kribbelig, weil die Ostholstein durchweg nicht an ihre hohen Vorleistungen heran kamen.
Christian Hirsch als Nummer eins stockte fast der Atem, nach 387 starken Ringen beim letzten Auftritt gegen Hengsbach, musste er bei 40 Versuchen, den Metallbolzen in die Zehn zu bringen, diesmal mit enttäuschenden 367 zufrieden sein. Sein direkter Gegner auf der Nebenbahn hatte aber lediglich 362 getroffen. Zuverlässig holte Birte Ihms mit 379:370 Zählern den zweiten Siegpunkt; in der dritten Paarung machte Marco Falkenhagen mit 378:367 bereits den Teamsieg klar und sorgte bei den Betreuern für Erleichterung. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen erlebte Jo-Isabelle Flor, nach drei Zehnerserien hatte sie noch um ein Pünktchen die Nase vorn. Dann versagten die Nerven, nach dem Schlussauftritt von 89:93 Ringen in der vierten Serie unterlag sie mit 375:378 knapp. Fünfter im Bunde war Tim Gruthoff, mit 367:360 gewann er zum klaren 4:1 für Malente, war aber nach zuletzt gezeigten 382 Zählern sichtlich enttäuscht. Schnell aber war der Groll über unerwartet geringe Ergebnisse im Team verflogen, für die Nordlichter zählt jetzt nur der Sieg im Finale der 1. Armbrustliga Nord. „Die weite Reise hat sich also gelohnt, jetzt konzentrieren wir uns nach den Vereinsmeisterschaften auf die Titelkämpfe auf Kreis- und Landesebene – eine richtige Wettkampfpause gibt es nicht“, sagte freudig Werner Walter, der als Mitglied im Ligaausschuss die fairen Fernwettkämpfe und die teilweise bemerkenswerten Leistungen hervor hob. Für den Norddeutschen Schützenbund, in dem er die Funktion des Armbrustreferenten inne hat, war er ebenfalls stolz, gegen fünf starke Niedersachsenteams gewonnen zu haben.
Einen weiteren „kleinen“ Erfolg verbuchte die zweite Mannschaft des SV Malente für sich. Aus der fünften Armbrustliga Nord klettert das Team in die vierte Liga auf. Die Lübecker Sportschützen als zweite Vertreter aus Schleswig-Holstein bleiben als Fünfter der 2. Liga in der Klasse.