Nur zwei Bronzemedaillen für NDSB in München
SSV Kassau zufrieden mit 33 Starts bei Deutscher Meisterschaft
13jähriger Hannes Dohm im LG-Dreistellungskampf mit Pech Vierter
Mit Rang vier bei der DM der Sportschützen in München brillierte Hannes Dohm vom SSV Kassau als einer der Besten aus dem Norden. Foto: WBO
Ulrich Schütt (links) war mit Rang 13 nicht zufrieden, Freude kam bei Friedrich Pietsch über Platz neun auf. WBO
MÜNCHEN Der Norddeutsche Schützenbund schnitt bei den Deutschen Meisterschaften der Sportschützen in München mit nur zwei Bronzemedaillen durch die Lübecker Juniorin Rebecca Schneider in den Armbrustwettbewerben zehn und dreißig Meter noch schlechter ab als vor einem Jahr. Da brachten die Nordlichter jedenfalls vier Silberne und einmal Bronze mit. Umso höher ist der ausgezeichnete vierte Rang des noch 13 Jahre alten Hannes Dohm vom SSV Kassau im Luftgewehr-Dreistellungskampf in der Schülerklasse zu bewerten. Der erfolgreichste Verein aus Ostholstein war mit den Leistungen der 15 Starter, die insgesamt stolze 33 Auftritte hatten, insgesamt sehr zufrieden.
„Das war eine gute Meisterschaft auf der Olympiaanlage in München, wir sind mit vielen Betreuern mit zufriedenen und motivierten Schießsportlern nach einer Woche Erlebnis nach Hause gefahren und gehen mit neuer Energie ins neue Sportjahr“, sagte zusammenfassend der stellvertretende Jugendleiter Uwe Weede. Natürlich war er stolz auf Hannes Dohm, der „haarscharf sogar am Titel vorbeischrammte“. Unter 44 Schülern hatte er nach zwanzig Kniendschüssen noch auf Platz zwei gelegen. Beeindruckende 198 von 200 möglichen hielten ihn nach dem Durchgang liegend im Rennen. Vielleicht hatte ihn etwas gestört, als ein Mitstreiter auf der Schießbahn nebenan wegen eines technischen Defektes den Stand wechseln musste, so die Vermutung der Betreuer. Am Ende kam Hannes nach 20 Stehendschüssen durch 187 auf zusammen 579 Ringe. Neun mehr als beim Gewinn des Landesmeistertitels. Ganz oben auf das Treppchen durfte für 580 Elias Stelzl, Silber ging ringgleich an Manuel Wölfle, beide Bayern. Spannung bei der Auswertung um Platz drei. Die Bronzemedaille durfte schließlich Marius Petter aus dem Landesverband Württemberg für 579 Ringe in Empfang nehmen. „Seine letzte Zehnerserie war um einen Ring besser“, erläutert Hannes Dohm die Regel, sportlich fair gratulierte er. „Enttäuscht bin ich nicht, immerhin habe ich Bestleistung geschossen. Platz vier beim ersten Start in München ist doch was.“
Uwe Weede durfte auch stolz auf seinen Sohn André sein, der immerhin vier Starts zu absolvieren hatte. Dessen 606,4 Zähler bei den Junioren mit dem Luftgewehr brachten ihm bei persönlicher Höchstleistung Platz 23 unter 78. Er staunte über die starke Konkurrenz, denn zu Gold waren 624,7 nötig. Ähnlich erging es Celina Sophie Dahm, die sich für sechs Wettbewerbe qualifiziert hatte. Rang 24 in der Qualifikation unter 95 Juniorinnen II mit 564 Ringen im Kleinkaliber-Dreistellungskampf waren gut, das Niveau der starken Nachwuchsschützen aus dem Süden zeigt aber durch die Bestleistung von 582 die Leistungsunterschiede auf.
Auch für die Pistolenschützen aus Ostholstein war nichts zu gewinnen. Unter 68 Herren III (51 bis 60) belegte Friedrich Pietsch vom Polizei SV Eutin mit der Zentralfeuerpistole bei 552 Zählern immerhin Platz neun. Teamkollege und Freund Ulrich Schütt erreichte mit der freien Pistole auf 50 Meter Distanz unter 33 Rang 13.
Insgesamt waren in München rund 6.000 Teilnehmer mit gut 9.500 Starts dabei. In 35 Disziplinen wurden 164 Einzel- und 72 Teamtitel vergeben. Der Medaillenspiegel sieht den Landesverband Bayern mit 66 Goldenen, 70 Silbernen und 59 Bronzenen ganz oben. Die Ausbeute für Schleswig-Holstein durch den Norddeutschen Schützenbund mit zwei Bronzemedaillen sieht mager aus. Neben dem vierten Rang durch Hannes Dohm fiel angenehm noch die Itzstedterin Sonja Scheibel im Wurfscheibenwettbewerb Trap auf. Eine besondere Aufmerksamkeit gelang Alicia Sophie Schultz, die in der Rahmenveranstaltung Shooty Cup zusammen mit Eileen Ewler den NDSB vertrat. Mit starken 193 Luftgewehrringen war sie drittbeste Schülerin aus allen 20 Landesverbänden.