11.12.2024

70 Jahre alt und kein bisschen leise: Joachim Schütt über 45 Jahre Kreissportleiter in OH

 
 

Foto von: Wilhelm Boller
Joachim Schütt, Kreissportleiter der Sportschützen in Ostholstein, wird 70 Jahre alt. Foto: WB

Einer der vielleicht unbequemeren Ehrenamtler im Bereich des Schießsports wird am 15. August 70 Jahre alt. Seit 1973 stieg er in die Aufgaben als Stellvertreter und sodann als Kreissportleiter des Kreisschützenverbandes Ostholstein ein. Er ist nach mehr als 45 Jahren der dienstälteste Kreissportleiter im Landes Schleswig-Holstein. Alle, die mit Joachim Schütt aus Oldenburg und seinen oft deutlichen Aussagen zu tun hatten, schätzen aber sein Fachwissen im Bereich des Computertechnik und der Regelwerke vom Deutschen Schützenbund, über den Norddeutschen Schützenbund bis hinunter auf die Kreisebene. Unermüdlich plant und organisiert er Wettkämpfe und Meisterschaften, gestaltet die so wichtigen Internetseiten des Kreisschützenverbandes Ostholstein und unterstützt seine Tochter Mareike, die in Ostholstein Bogensportreferentin ist.

„Ohne Schießsport kann ich nicht sein. Die Funktionen füllen mich aus, ich freue mich, wenn alles reibungslos läuft und insgesamt gesehen der Stellenwert des Schießsports in Ostholstein und im Land Schleswig-Holstein zugenommen hat. Meinen Beitrag habe ich dazu geleistet“, sagt er und hofft, dass immer wieder auftretende Erkrankungen ihm erlauben, noch lange so tätig zu sein.

Mit 23 Jahren trat er 1972 in die Schießsparte des Gleschendorfer Turnvereins ein, war Jugendwart und bis 1985 Spartenleiter. Sein Verein wurden die Eutiner Sportschützen ab Januar 1979. Im Bereich des Norddeutschen Schützenbundes wählte man „Jo“ Schütt zum Landespistolenreferenten 1978, ein Jahr später zum stellvertretenden und schließlich 1981 zum Landesrundenwettkampfleiter. Schütt bezeichnet sich als „Erfinder“ der Liga im NDSB, noch bevor der Deutsche Schützenbund so eine sportliche Ebene schuf. Für ihn hat bei allem Verständnis für Tradition und Gildebrauchtum der Schießsport den größeren Stellenwert.

Joachim Schütt bildete sich zum nationalen Kampfrichter aus. Seine Liebe galt der Entwicklung von Schießsportprogrammen, die auf Computern das Leben für die Funktioner leichter werden ließ. So entwickelte er für den NDSB eine EDV-Mitgliederverwaltung, eine Weiterentwicklung nutzten auch andere Landesverbände in Deutschland.

Im Juli 2017 zeichnete der Innenminister Schleswig-Holsteins, Hans-Joachim Grote, Joachim Schütt mit der Sportverdienstnadel aus. Unzählige Ehrennadeln vom DSB, NDSB und Kreisschützenverband sind äußere Zeichen für den Dank der Gemeinschaft der Schießsportler. So kam auch der Deutsche Schützenbund auf den guten Gedanken, den rührigen und zuverlässigen Oldenburger mit als „Stiller Star des Monats Februar 2018“ für herausragendes Engagement für den Schießsport und das Schützenwesen auszuzeichnen.

Still ist Joachim Schütt trotz seiner 70 Jahre aber nicht geworden, wenn er Regelverstöße beanstanden muss und nicht begründete Argumente vernimmt, kann er auch schon einmal recht laut werden. „Ich bin so, ich kann nicht aus meiner Haut. Und doll ändern will ich mich auf nicht mehr“, sagt er dann lächelnd und reicht dennoch versöhnlich die Hand.