Bogensportler Rasmus Hielscher schießt am 3. August bei DM in Berlin
Eutin „Nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Landesmeisterschaften im Freien ist mein Start bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin mein größter sportlicher Erfolg“, sagt der Eutiner Rasmus Hielscher zwei Monate vor seinem 17. Geburtstag. Der Bogensportler aus der Jugendklasse ist damit einer der 18 Teilnehmer, die der Norddeutsche Schützenbund zu dem Meisterschaftswochenende vom 2. bis 4. August unter dem Motto „Die Finals – Berlin 2019“ entsendet.
Rasmus Hielscher trainiert derzeit bei drückender Hitze konsequent drei- bis viermal pro Woche auf der Anlage des Bosauer Sportvereins in Hutzfeld. An seiner Seite als Coach seit Jahren steht der frischgebackene Landesmeister der Klasse Master. Volker Sieber (69) hätte selbst in Berlin starten können, verzichtet aber darauf. „Volker ist Trainer und Freund zugleich, er hat mich mit seiner Frau Margret seinerzeit beim Griebeler SV aufgebaut, als ich im Herbst 2014 zum Bogenschießen kam“, sagt Hielscher, der gern „als Kind mit den Spielzeugbogen mit Saugnapfpfeilen“ versuchte, in die Mitte der Scheibe zu treffen. Er habe seinen zwölften Geburtstag abgewartet, weil er glaubt, erst in diesem Alter dürfe man sportlich schießen. Die jüngsten Bogensportler in sieben Vereinen des Kreisschützenverbandes Ostholstein greifen aber bereits als Schüler C mit acht Jahren zu dem interessanten Sportgerät.
Mit 13 Jahren gewann der jetzige Voss-Schüler in der Halle bei seiner ersten Kreismeisterschaft gleich Silber und durfte auf Landesebene starten. 2016 wechselte das Bogensporttalent mit den Siebers und einigen anderen zum Bosauer SV und setzte dort seinen sportlichen Weg fort. „Ohne sie wäre ich sportlich nicht soweit gekommen“, merkt er lobend an.
Er hat inzwischen durch die Unterstützung seiner Eltern, die ihn auch zu Training und Wettkampf fahren, selbst eine eigene kostenträchtige Bogenausrüstung. „Der Bogen, Zubehör, Koffer und Werkzeug kosten jetzt gut 3000 Euro“, erläutert Rasmus und erklärt für Interessierte, die das nicht abschrecken soll: „Wenn Vereine Mädchen und Jungen nicht sogar selbst Ausrüstungen zur Verfügung stellen, so kann man die auch über einen Leihservice beziehen. Das Wachstum erfordert schließlich einen Austausch.“
Die Landesmeisterschaften in Bordelum Anfang Juli waren für den Bosauer Bogensportler ein Härtetest: „Mit 581 Ringen und Rang drei bin ich angesichts der Witterungsverhältnisse zufrieden, es reichte ja für die DM-Teilnahme. Im ersten Durchgang hat es durchgehend geregnet, aber der Himmel war bedeckt. Ich erreichte gute 304 Ringe. Dann ging es mit Wind und wechselnden Sonneneinwirkungen weiter, der Blick durch das Visier war immer anders und beschwerlich. Und dann flutscht mir doch glatt ein Pfeil von den Fingern und landet auf dem Rasen, gerade wollte ich absetzen.“ So musste er Vorjahresmeister Lion Bogen von der SchGem Norderstedt (609) und Vizemeister Marvin Hutz aus Hohn (601) passieren lassen, beide sind in Berlin mit am Start.
Wie schätzt der bescheiden auftretende Rasmus Hielscher seine Chance in Berlin ein? „Ich bin bereits stolz auf die Qualifikation. Hätte gern mein Kreismeisterschaftsresultat von 597 oder auch etwas mehr als 600 Ringe.“ Und seine weiteren Vorstellungen: „Zunächst möchte ich mein Zuggewicht erhöhen, damit ich die zehn Meter mehr im kommenden Jahr gut schießen kann. Statt die Scheibe auf 60 dann auf 70 Meter möglichst im Gold zu treffen, wird schon eine Umstellung sein. Natürlich ist mein Ziel, in der Spitze des Norddeutschen Schützenbundes weiter mitmischen zu können.“