11.12.2024

Kassauerin Natalie Sevke ist die neue Landesjugendkönigin im NDSB

Fünf Ostholsteiner unter den besten 15 Mädchen und Jungen
Jetzt Bundesentscheid am 27. April in Werningerode

Foto von: Wilhelm Boller
Bastian Koch vom SB Glasau-Sarau schloss unter 49 Startern als Vierter ab. Foto: WBO
Foto von: Wilhelm Boller
Natalie Sevke vom SSV Kassau (Mitte) ist Landes-Jugendkönigin im Norddeutschen Schützenbund, eingerahmt von Sarah Budell vom SFC Ottendorf und Lea Marie Lucassen von der SchG Ratzeburg, rechts. Foto: WBO

Foto von: Wilhelm Boller
Volle Konzentration nötig: Eine Zehn freihändig mit dem Teiler 5,0 ist kaum noch zu toppen. Foto: WBO

Kassau   Im Landesleistungszentrum des Norddeutschen Schützenbundes in Kellinghusen zeigte die 16-jährige Natalie Sevke vom SSV Kassau kurz vor ihrem 17. Geburtstag mit einem traumhaften Mittelpunktschuss stehend freihändig, wie man es macht. Von den 49 Mädchen und Jungen aus ganz Schleswig-Holstein führte sie der beste Luftgewehrschuss mit einem „Teilerwert von 5,0“ zum erträumten Titel „Landesjugendkönigin“. Lohn waren ein Pokal, ein Preisgeld von 80 Euro und die Fahrkarte zum Bundesjugendschießen des Deutschen Schützenbundes am 27. April in Werningerode.

Natalie Sevke hatte natürlich auch Glück mit einem solchen Treffer von 20 Schüssen, die ohne jede Probe stehend freihändig auf zehn Meter Distanz abzugeben waren. Nur der beste Schuss, der beste Teiler, gibt den Ausschlag. „Teiler“ nennen die Schützen den elektronisch gemessenen Abstand vom absoluten Mittelpunkt der Scheibe. Die junge Kassauerin beherrscht den Luftgewehrsport bereits aus der Schülerklasse, wie zahlreiche Erfolge belegen. Im Jahr 2018 schaffte sie dreimal Landesmeistergold und holte vier Starts bei der Deutschen Meisterschaft in München. Zuletzt hatte sie mit fünf Auftritten in der Kassauer Verbandsligamannschaft bei einem Leistungsschnitt von 377 Ringen ihren Anteil an der Vizemeisterschaft im NDSB geschaffen, dem in Hannover kürzlich der Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord folgte.

„Ich freue mich riesig über diesen Erfolg, meine Eltern Stefanie und Axel als Sportschützen natürlich auch. Mutti ist amtierende Kreiskönigin, ich nun eine Stufe höher“, sagte das Schießsporttalent lachend. Natalie Sevke geht auf die Berufschule in Oldenburg, engagiert sich ehrenamtlich im Jugendcafé der Stadt Neustadt und wirkt im Kinder- und Jugendparlament Neustadt mit. „Da habe ich viele Freunde gefunden, dies alles und das Schießtraining lasten mich schon voll aus.“

Sie erinnert ihren Sprung in den Schießsport: „Meine Patentante hat mich einmal zum Kasseedorfer Schützenfest mitgenommen, den SSV Kassau habe ich einer 50-Jahrfeier der Küstenwache kennengelernt. Und dann ging es los.“ Die kommenden Wochen sind terminlich bestimmt von den Kreismeisterschaften und den folgenden Landesmeisterschaften. „Natürlich will ich wieder gern die Qualifikation für München erreichen, das ist immer ein Erlebnis.“

Besonders freute sich auch Sarah Budell vom Sport- und Freizeitclub Ottendorf bei Kiel über ihren zweiten Platz mit Teiler 34,7. Sie hatte vor einem Jahr gewonnen und schoss nun erneut gut. Knapp dahinter mit Teiler 38,6 Lea Marie Lucassen von der Schützengilde Ratzeburg. Den dritten Rang hätte beinahe Bastian Koch vom Schützenbund Glasau-Sarau erreicht, bei 45,8 fehlte nicht viel. Gut auch die Teamgefährten Vivien Petersen (11./66,8) und Daniela Zamorano (13./72,1). Unter die besten 15 platzierte sich als 14. der Kassauer André Weede (74,0), Platz 23 erreichte Christina Zamorano.

Zufrieden auch Landesjugendleiterin Lore Bausch aus Großenbrode. „Ein weiterer Erfolg für die gute Nachwuchsarbeit in den Vereinen des Kreises Ostholstein.“ Sie blickt schon auf den Bundesentscheid. „Ich erinnere den hervorragenden Auftritt von Lena Breuer vom SB Glasau-Sarau im Jahr 2016, die als Vierte des Landes für die wegen Abi-Prüfungen verhinderten Besseren eingesprungen war und mit einem Teiler von 8,6 in Köln Bundesschützenkönigin im Jugendbereich werden konnte. Vielleicht gelingt Natalie ja auch ein vorderer Platz. Aber allein der Start für den NDSB dort ist schon eine Auszeichnung und Ehre.“