19.04.2024

Deutsche Meisterschaften der Sportschützen in München nach vier Tagen

Wieder erlösen Flintenschützen den Norddeutschen Schützenbund
Silber durch Franz-Oliver Tiedt

Foto von: Wilhelm Boller
Die erste Medaille für den NDSB gewann in Silber Franz-Oliver Tiedt vom Berliner Bogensport aus dem Kreis Segeberg. Foto: WBO
Foto von: Margrit Kunde
Der 17 Jahre alte Malte Tolles gewann Einzelbronze im Wettbewerb Flinte Trap.

Foto von: Wilhelm Boller
Malte Tolles, das letzte Training in Kasseedorf. Foto: WBO

MÜNCHEN     Das erste Wochenende bei den nationalen Meisterschaften der Sportschützen in Deutschen Schützenbund lässt für den Norddeutschen Schützenbund hoffen. Vor einem Jahr gelang nicht einmal der Gewinn einer Einzelmedaille der Gewehr- und Pistolenschützen, jetzt schoss Franz-Oliver Tiedt vom Berliner Bogenclub aus dem Kreisschützenverband Segeberg mit 110 Tonscheiben bei 125 Flintenschüssen im Wettbewerb Trap die Vizemeisterschaft heraus. Schon 2017 hatte der 42-Jährige Schleswig-Holsteiner als Fünfter sein Können unter Beweis gestellt. Bis zum 3. September ringen 160 Nordlichter gegen die Besten auf ganz Deutschland.

Tiedt übt seinen Flinten-Schießsport schon über viele Jahre aus, 1993 und 1996 gewann er jeweils den Titel im Wettbewerb Doppeltrap, damit hat er in München noch seine zweite Chance in der Herren-Altersklasse II (41 bis 50 Jahre). „Ich freue mich riesig, immerhin hat es 22 Jahre bis zu einem Platz auf dem Treppchen gedauert“, sagte er strahlend. Im Wettkampf war seine Nervenstärke gefordert, denn während der Titel mit 115 Scheibenabschüssen an den Brandenburger Andreas Lattke ging, lag Franz-Oliver Tiedt am Ende gleichauf mit Jürgen Sieve aus Nordrhein-Westfalen bei 110 auf Rang zwei. Also ging es für die beiden ins Stechen. Das „Shoot off“ zog sich, weil sie beide selbst die vierte Tonscheibe zu Staub werden ließen. Den fünften Schuss verfehlte Sieve, Tiedt durfte jubeln und freute sich über die Gratulation zu Silber.

Foto von: Wilhelm Boller
Herm Tolles aus Sereetz verfolgte das letzte Training seines Sohnes in Kasseedorf. Foto: WBO

Für zwei Sereetzer aus dem Kreis Ostholstein gab es ebenfalls Gründe zum Jubeln. Malte Tolles, der Jugendmeister des Vorjahres schaffte mit 109 Scheibentreffern die Bronzemedaille nun bei seinem ersten Auftritt in der Klasse Junioren II (17 und 18 Jahre). Da ihn Teamsport für seine Entwicklung reizt und Ostholstein kaum Jugendschützen hat, die eine schlagkräftige Dreiermannschaft bilden könnten, schießt er allerdings für den SSV Schale im Landesverband Westfalen. Sonst ist er in der Schwartauer Schützengilde zu Hause und trainiert auch auf der modernen Anlage bei Kasseedorf. Das gilt auch für seinen Vater Herm Tolles, der im Kreisschützenverband Ostholstein die Funktion des Wurfscheiben-Referenten bekleidet. Der 51-Jährige selbst verfehlte in der Klasse Herren III (51 bis 60) mit einem Treffer Unterschied bei 114 Treffern Bronze knapp. Mit der Männermannschaft des SSC Schale allerdings reichte es zum Silberrang.

Nach den beiden Team-Meistertiteln in 2017 machten Vater und Sohn Tolles also erneut auf sich aufmerksam. Das wollen auch noch die im Wettbewerb bis zum 3. September verbliebenen Flintenschützen tun. Derweil lassen Erfolge der norddeutschen Gewehr- und Pistolenschützen noch auf sich warten.

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