25.04.2024

Training für Ostholstein Sportschützen begonnen

Die große Zahl der Stände lässt leicht den notwendigen Abstand zu.

Ostholstein     Wie in anderen Sportarten auch: Alle Rundenwettkämpfe und Meisterschaften waren für die Sportschützen von der Schüler- bis zur Seniorenklasse abgesagt und die meist vereinseigenen Schießsportstätten der 35 Vereine mit ihren rund 1750 Mitgliedern von Fehmarn bis Bad Schwartau blieben geschlossen. Davon betroffen waren durch die Corona-Pandemie auch die 364 Vereine und Gilden des Norddeutschen Schützenbundes mit ihren über 20.000 Jugendlichen und Erwachsenen. Auch in den 14.300 Klubs des Deutschen Schützenbundes mit seinen 20 Landesverbänden und über 1,3 Mio Mitgliedern standen Trainings- und Wettkampfbetrieb still.

Nun aber ist nach Abschwächung der Corona-Problematik auch im Schießsport die Zeit gekommen, die Türen zumindest für den Trainingsbetrieb wieder zu öffnen oder beim Bogenschießen das Aufstellen der massiven Schießscheiben und den Sport dazu zuzulassen.

 

Erleichterung bei den Mitgliedern des SSV Kassau: Es geht wieder los.

Kreissportleiter Heiko Bausch, gleichzeitig Vorsitzender des Schützenvereine 64 Großenbrode, war einer der ersten, der seine Mitglieder unter strengen Auflagen wieder in den Schießstand für Luftdruck- und Kleinkaliberwaffen ließ. „Die Mitglieder wollten einfach wieder ihren Sport, ihnen war dabei gleichgültig, ob es in diesem Jahr noch zu Wettkämpfen kommt. Vielleicht geht ja doch noch etwas“, überlegt Bausch.

Ähnlich erging es Anka Venohr, Vorsitzende des erfolgreichen SSV Kassau: „Ich hörte schon nach wenigen Trainingstagen immer wieder, dass man jetzt so etwas Normales hätte. Normal ist da allerdings nicht. Abstand einhalten, Hände, Zubehör die Tastaturen an den Bildschirmen, Sportgeräte desinfizieren, nur maximal fünf Schützen in der großen Schießhalle finde ich nicht normal, muss aber alles sein.“

 

Daten hinterlegen, Hände desinfizieren, Maske auf – klare Anweisungen.

Landestrainer Ingolf Falkenberg, Sportleiter beim Schützenverein Malente hat gleich am Eingang des Schießstandes die strengen Regeln schriftlich deutlich gemacht. Masken auf, jeder – auch Besucher – müssen sie durch Eintragung an und abmelden, Desinfektionsmittel benutzen. So geht es auch den zehn Schießbahnen. „Beim Ziel- und Schießvorgang wird die Maske natürlich abgelegt“, sagt Falkenberg schmunzelnd.

Auf vielen Internetpräsentationen der Schützenvereine gibt es klare Regeln. Beim Scharbeutzer Schützenverein macht Nils Polomski klare Aussagen zum Hygienekonzept zur Unterstützung der Eindämmung des Corona-Virus. Ausführlich wird auf fünf Seiten mit Text und Raumzeichnungen klar gemacht, worauf es ankommt. So exakt findet man die Vorstellungen eines Vereins selten.

Auch bei der Ahrensböker Gill wird kräftig trainiert. Bogensport findet bereits ab 4. Mai stand, die Gewehr- und Pistolenanlagen sind ab 26. Mai geöffnet. Neben der Teilnehmerbeschränkung und der Beachtung vieler Regeln sind für einen reibungslogen Übungsbetrieb sogar Voranmeldungen nötig. „Anders geht es aufgrund der großen Nachfrage nicht“, sagt der neue Vorsitzende Björn Behnke.

Insgesamt 14 Bogenschützen üben bereits beim Bosauer SV.

Der Bogensport hat auch beim SV Griebel die Vorbereitungen getroffen. Spartenleiter Daniel Kleinfeld: „Die schweren Bauten für die Scheibenaufnahmen stehen mit mindestens 1,50 Meter Abstand. Auf jeder Bahn darf immer nur ein Bogensportler seine Pfeile abschießen, ab 9. Juni geht es los.“

Die Scheibeiträger beim SV Griebel sind aufgebaut.

Im Mai war Trainingsstart auf der Außenanlage der Bogenschützen des Bosauer SV an der Hutzfelder Schule. Spartenleiter Volker Sieber: „Mit unserem Nachwuchstalent Rasmus Hielscher und anderen Mitgliedern versuchen meine Frau Margret und ich, die ehemalige Leistungshöhe wieder zu erlangen. Für Rasmus war die Absage der Deutschen Meisterschaft, zu der er sich erneut qualifiziert hatte, besonders hart.“

Beim Scharbeutzer Schützenverein läuft alles nach klaren Regeln ab.

Alle befragten Vereinsvertreter blicken optimistisch nach vorn. Sie verweisen auf die meistens vorhandenen Internetseiten, gleichzeitig ein Medium für die Anwerbung von neuen Mitgliedern. „Natürlich ist schade, dass wir gerade im Sommer nicht auf die sonst wichtigen Tage der offenen Tür oder Angebote wie Ferienpassaktionen zurückgreifen können. Das alles geht in diesem Jahr wohl nicht mehr“, sagt Kreissportleiter Heiko Bausch. „Aber auch unter den Einschränkungen weise ich darauf hin, dass Kinder, Jugendliche, Erwachsene bis ins hohe Alter für den Schießsport interessiert werden können. In allen 35 Vereinen stehen Ansprechpartner zur Verfügung und werden Informationen geben.“ Wilhelm Boller

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