29.03.2024

Ein Schützenfest sportlich gesehen

Jürgen Möller nach packendem Zweikampf Malenter Schützenkönig

Foto von: Wilhelm Boller
Der Königsschuss von Jürgen Möller, Küsschen für Frau Susanne. Links der enttäuschte Lothar Bruhn, rechts Ladeschütze Gerd-Siegfried Schulz.
Foto von: Wilhelm Boller
Jugendkönig Mathis Boller (Mitte) mit den Rittern Marc Kießling (links) und Massimilano Dal Forno. Hinten Armbrustbetreuer Martin Locker.

Foto von: Wilhelm Boller
Die Bewerber: Lothar Bruhn und Jürgen Möller (rechts)

Bad Malente Selbstverständlich gehört zu dem Fest des Schützenvereins Malente der 48. Blumenkorso mit bunt geschmückten Wagen und vielen begeisterten Zuschauern. Dazu Schützenabordnungen, Musik, vorher ein Empfang im Rathaus, Losverkauf auf dem Festplatz an der Neversdorfer Straße, Platzkonzert, Tanz und viele Stände gegen Hunger und Durst.

Aber das Schützenfest hat ja auch eine schießsportliche Seite, schließlich wird nicht etwa mit Vorderladern auf den Vogel auf der Stange geschossen. Das Ziel ist immerhin stolze 50 Meter am Ende der Kleinkaliberschießbahn angebracht. Und das stabil! Mühevoll war der Bau durch Günter Timm und Jens Albrecht, Vorsitzender Manfred Scheef dankte dafür und freute sich über das Schmuckstück.

Höhepunkt war am Sonntagnachmittag das Schießen um Nadeln und Ehrenzeichen, anschließend bei vollem Schießstand der Wettstreit von nur zwei Bewerbern um die Königswürde als Nachfolge für Björn Freiburg. Schon das Abschießen der mächtigen Flügel des Vogels war packend. Als 1. Ritter setzte sich August-Wilhelm Langfeldt durch, 2. Ritter wurde Felix Loewe.

Spannung pur, als Ladeschütze Gerd-Siegfried Schulz das Kleinkalibergewehr alle paar Sekunden für das Aufgelegtschießen der beiden Bewerber bereit hatte. Der 65 Jahre alte Lothar Bruhn hatte schon sechsmal einen Anlauf genommen. Vier Versuche hatte der dritte Vorsitzender der Malenter, Jürgen Möller, vergeblich unternommen. Den Vorjahresgewinner Björn Freiburg 2016 mit anderen auf die Schulter gehoben. „Da wollte ich auf einmal hin“, hatte er gesagt, als seine und die Fans von Bruhn immer wieder sangen: „Wir woll´n den König sehen.“

Vor einem Jahr waren 126 Schüsse nötig gewesen, um das Herzstück auf den Bogen zu befördern. Diese Zahl war nach einer Stunde erreicht, immer wieder wurde der Sitz des begehrten Innenlebens vorn von Fachleuten untersucht. Ab dem 150. Schuss dann kaum zu überbietende Spannung unter den 50 Zuschauern direkt hinter den beiden Schützen. Immer wieder leichtes Stöhnen: „Jetzt fällt das Herz gleich.“ Nein, tat es nicht. Erst durch den 179. Schuss fiel die Entscheidung.

Ein jubelnder Jürgen Möller umarmte seine Frau mit Tränen in den Augen. Gratulationen vom Vorgänger und vom Mitstreiter, von Bürgermeisterin Tanja Rönck, dem Vorsitzenden Manfred Scheef, dem Kreissportverbandsvorsitzenden Rolf Röhling und vielen anderen.

„Das war ein richtig packender sportlicher Wettkampf“, sagte Scheef bei der Proklamation auf dem Platz vor dem Schützenhaus. Sportlich hatten sich bereits am Freitag beim Kindervogelschießen mit der Armbrust Jugendkönig Mathis Boller mit den Rittern Marc Kießling und Massimilano Dal Forno durchgesetzt. Jetzt gab es Ketten und Orden für Schützenliesel Michelle Wichmann, Kurgastkönig Erwin Roth, 1. Ritter August-Wilhelm Langfeldt, Spaßkönig Stefan Pannicke und den 2. Ritter Felix Loewe.

Beim Schützenverein Malente vereinen sich Brauchtum mit dem traditionellen Schützenwesen und das sportliche Schießen also hervorragend. Nicht umsonst spielt der Verein auch in den Ligen des Norddeutschen Schützenbundes und bei den Meisterschaften eine so gute Rolle.

Foto von: Wilhelm Boller
Die Proklamation: vorn Schützenkönig Jürgen Möller mit Frau Susanne und Schützenliesel Michelle Wichmann. Weiter Kurgastkönig Erwin Roth, 1. Ritter August-Wilhelm Langfeldt, Spaßkönig Stefan Pannicke und 2. Ritter Felix Loewe.

Foto von: Wilhelm Boller
Vorsitzender Manfred Scheef freute sich über das Lob von Bürgermeisterin Tanja Rönck, aufmerksam die stellvertretende Bürgervorsteherin.
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