Ostholsteiner Tonscheibenschützen gewinnen Silber und Bronze
Im Kreis geübt, für SSC Schale aus Westfalen gestartet
MÜNCHEN Vater und Sohn Herm und Malte Tolles aus Sereetz sind mächtig stolz! Beide standen zwar auf unterschiedlichen Treppchen in München bei den Deutschen Meisterschaften im Trap-Schießstand, beide gewannen aber eine Medaille. Der 13 Jahre alte Malte startete erstmalig in der Schülerklasse und bewies als Vizemeister mit 51 Tonscheibenabschüssen hinter Meisterin Johanna Brandt aus Wittstock (54) sein Talent. Herm Tolles als Altersklassenstarter mit seinen 48 Jahren brachte mit dem Team des SSC Schale auf Rang drei, in der Einzelwertung belegte er den guten Platz sieben mit 114 Treffern.
Ein Wunder ist dieser „Familienerfolg“ eigentlich nicht. Den Schießsport betreibt schon Mutter Astrid. Vater Herm Tolles ist schon von seinem Vater bei der Schwartauer Schützengilde an den Tonscheiben-Schießsport heran geführt worden. Er trainiert Talente des SSV Kassau auf der modernen Anlage des Schießsportzentrums Kasseedorf, seinen Sohn und selbst natürlich auch. „Ich habe somit in geringer Entfernung zu meinem Wohnsitz die guten Übungsmöglichkeiten erhalten. Man muss in diesem nicht leichten Sport, der Reaktionsschnelligkeit und notwendige Ruhe erfordert, am Ball bleiben. Übung macht den Meister“, gegründet Tolles seinen Erfolg. Seit gut 35 Jahren ist er Trapschütze, wohl zwanzig Mal habe er die Qualifikation zur DM des Deutschen Schützenbundes geschafft. Fast hätte er in diesem Jahr eine Medaille errungen. „Die ersten Serien mit 23, 23 und 24 Treffern liefen kaum schlechter, als bei den beiden Besten, die mit 119 Zählern Gold und Silber gewannen. Fünf Minuten Schwäche, diesmal nur zwanzigmal Tonscheibenstaub in der Luft und die Chance war dahin“, beschreibt er den Leistungseinbruch. Dann folgten wieder 24 und am Ende standen 114 an der Anzeigetafel. „Für 116 gab es bereits Bronze. Schade.“
Seinem Sohn, dem talentierten Schüler, gab er letzte Tipps. Beide hatten nicht nur bei Kasseedorf geübt, beide waren auch begeistert von den Hilfestellungen, die sie im Bad Schwartauer Schießsportzentrum von der ehemaligen Skeet-Weltmeisterin Claudia von Kanitz vermittelt bekamen. „Da wird nicht richtig geschossen, die Übungseinheiten finden mit einer eindrucksvollen Leinwanddarstellung statt“, sagt freudig Malte. Die langjährige nationale und internationale Spitzenschützin hatte viele Verbesserungen vermitteln können.
Der Schüler am Mühlenberg-Gymnasium Bad Schwartau, wird nach Schulbeginn viel Schulterklopfen erleben. Handball spielt er auch noch. „Das gebe ich sicher nicht auf. Es bringt mir ordentlich Kondition, die man auch im Schießsport benötigt“, sagt er abgeklärt wie ein „alter Hase“.
Und warum schießen er und sein Vater sportlich beim SSC Schale, der zum Landesverband Westfalen gehört und zwischen Lingen und Osnabrück liegt. Herm: „In Ostholstein ist das Skeet- und Trapschießen in den Vereinen erst im Aufbau, beim SSC Schale gibt es einfach derzeit eine bessere Förderung. Und dort kann ich in einer Mannschaft einfach auch Erfolge wie jetzt erzielen.“ Das zeigt bereits die große Zahl der Starter dieses Vereins in der Alters- und Seniorenklasse In München. Der stolze Silbermedaillengewinner Malte ergänzt aber schnell: „Üben tun wir aber doch weiter bei Kasseedorf und Claudia von Kanitz?! Wir sind doch Ostholsteiner.“