23.04.2024

Ein Traum ging für Volker Sieber in Erfüllung: Endlich ist er Deutscher Meister

Bogensportler aus dem Norden mit ansprechender Bilanz beim Medaillensammeln

OSTHOLSTEIN Der 59-jährige Volker Sieber aus der Gemeinde Bosau ist endlich am Ziel! Bei absoluter Ringgleichheit schon zwischendurch und am Ende mit Norbert Franz vom BS Neumarkt in Bayern gewinnt der Griebeler Bogensportsportler in der Seniorenklasse mit dem Recurvesportgerät die Deutsche Meisterschaft. „Nichts gegen Bronze und Silber, die hab ich ja schon, ich wollte nach ganz oben auf das Treppchen“, sagt strahlend der seit Jahrzehnten immer wieder in den Top-ten auf nationaler Ebene stehende Vertreter des Kreisschützenverbandes Ostholstein. Gut schnitt auch der Griebeler Jugendklassenstarter Bengt-Ole Bracke als Neunter ab.

„Das war wirklich ein Bogensportkrimi, zur Hälfte der Serie lagen Franz und ich mit 313 Ringen gleichauf vor dem Feld der weiteren 40 Konkurrenten, der Dritte hatte zehn weniger auf dem Konto. Natürlich beruhigte das mit Blick auf angestrebtes Edelmetall etwas, aber jetzt wollte ich auch wirklich den Titel“, beschreibt Volker Sieber die knisternde Spannung. Und wieder waren beide Spitzenkönner mit 306 Zählern gleichauf. „Unfassbar, das ist wirklich selten. Über Gold entschieden die drei Zehnen mehr, die ich auf dem Konto hatte“, sagte überglücklich der Griebeler als einziger Goldgewinner des Norddeutschen Schützenbundes in diesem Jahr. „Natürlich weiß ich, wie es Norbert Frank geht, ich bin so auch schon als undankbarer Vierter einmal an Bronze vorbei geschrammt.“

In der Jugendklasse müssen die besten 32 in ein Finale wie in der Schützen, Damen- und Juniorenklasse. Bengt-Ole Bracke schaffte das als 20. mit 615 (308/307) Ringen. Dann geht es für alle wieder neu in einem k.o.-System los. Gegen den 13. der Qualifikation (622) machte er es mit 6:5 nervenstark noch gut, das klare Aus folgte dann aber ausgerechnet schon gegen Hauke Kuhlmann (29./600) mit 0:6. „Das sind eben die Tücken des noch relativ neuen Finales. Spannend ist es allemal, nicht immer gewinnt der Beste aus dem Vorkampf“, erklärt Bracke. So war es auch in der Jugend, denn am Ende setzte sich der Zweite, Yannic Heinkel (659), aus Württemberg, mit 6:4 gegen den vermeintlich Stärksten, Andreas Mayr, aus Bayern (664) durch. Bracke: „Ich war wieder dabei unten den besten Zehn, das ist in Ordnung.“

Dennis Baldin vom TSV Dörfergemeinschaft Holsteinische Schweiz hätte in der Schützenklasse gern mehr als 599 geschossen, damit wurde er 66. und erreichte das Finale der besten 32 nicht. Knapp daneben ging es auch für Andreas Gerhardt vom TSV Lütjenburg auf Platz 34 bei 618 Ringen. Der NDSB schaute ohnehin mehr auf den Europameister und Weltcupstarter Florian Kahlund vom SSC Fockbek. Nach der Quali stand das große Talent, das im ersten Jahr bei den Herren schießt, mit eindrucksvollen 671 ganz oben, alles lief nach Plan. Sein Gegner nach anstrengenden Ausscheidungen sollte Florian Floto aus Niedersachsen (Zweitbester mit 657) werden. Zunächst startet Nummer eins gegen die 32, Nummer zwei gegen 31 usw. Beide Kontrahenten „schubsten“ ihre Gegner von der Grasbahn und wetteiferten schließlich um das Gold. Der Florian aus Niedersachsen hatte bei wirklich engen Ringzahlen mit 6:2 die Nase vor. Silber also für den Norden als zweite Medaille. Vizemeister wurde auch das Altersklassenteam der SchGem Norderstedt. In der Bogengattung Compound sprang bei den Herren die zweite Goldmedaille für den Norden durch Sebastian Hamdorf von der Brunswiker SG heraus. Die Mannschaft, zu der noch Marc Leuschner und Malte Drews gehören, sammelte Bronze ein.

Der SV Griebel, der Kreisschützenverband und der NDSB können sich nun bereits Gedanken machen, wie sie diese guten Bogensportler ehren wollen.

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