29.03.2024

Malenter Luftgewehrschützen beim Saisonbeginn doppelt erfolgreich

Verbandsligateam des SSV Kassau mit viel Pech gegen SSG BooKuRiTra

BAD MALENTE/KASSAU Mit gleich zwei Überraschungen starteten die beiden Ostholstein-Clubs in der Luftgewehr-Verbandsliga beim Saisonstart auf. Der Schützenverein Malente schoss zu Hause gegen die starken Lübecker Sportschützen ein wichtiges 6:4 heraus und hatte gleich vier Starter mit mehr als 380 Ringen in der Fünfermannschaft. Als „Selbstgänger“ folgte das 8:2 über Aufsteiger SV Reinfeld, Lohn ist zusammen mit Ahrensburg und der SSG BooKuRiTra der Punktestand von 4:0. Ohne Punktegewinn blieb der gastgebende SSV Kassau, mit Reinfeld und dem TSV Büsum steht der Vizemeister des Vorjahres derzeit mit 0:4 Punkten in der Tabelle noch weit unten.

Nachdem neben dem SV Roland Bad Bramstedt jetzt auch der SV Olympia 72 Börm/Dörpstedt in der 2. Bundesliga Nord antritt, ist der Weg für drei weitere starke Clubs in dieselbe Richtung frei. „Wir wollen den Aufstieg auch“, merkte trocken der Malenter Trainer Ingolf Falkenberg an. Carina Casten in der ersten Paarung musste beim 381:379 gegen den Lübecker Volker Schröder schon die Nervenkraft zeigen. Zehn Zähler mehr brachten Birte Ihms (383) die Punkte, klar auch das 382:375 von Nadja Koltrowitz. Während Christian Hirsch mit 373:378 nicht seine Leistung abrufen konnte, ging bei Tim Gruthoff das Zittern gegen den jungen Sören Hochwald aus Lübeck los. Schnell blickten die Zuschauer im modernen Malenter Schießstand auf beide Monitore im Aufenthaltsraum, wo sich Schuss für Schuss das Wimpernschlagende abzeichnete. „Ich fühlte mich endlich mal wie in den besten Trainingseinheiten, das Ding wollte ich gewinnen. Diese Zehnen lächelten mich schon an“, beschreibt Gruthoff in der Rückbetrachtung den spannenden Wettstreit. Hochwald ließ aber nicht locker und ertrotzte am Ende ein hauchdünnes 385:384. „Wir sind noch voll im Rennen, mindestens sechs der acht Mannschaften halte ich für gleichstark“, sagte Sören zuversichtlich.

Am Nachmittag spielten die Malenter gegen Reinfeld beim 8:2 wie befreit auf, Christian Hirsch steigerte sich um neun Zähler auf 382:373 und ließ ein zufriedenes Lächeln heraus. Zweitbeste war Ihms mit 382:378. Weiter geht’s am 17. November gegen Kassau und Norderbrarup.

Foto von: (WB)
Der letzte Schuss entschied gegen den SSV Kassau. Hier kämpfen noch Stephan Dohm (2. v. l.), Andreas Berthold (Vierter) und „Pechvogel“ Florian Jeger (2. v. r.) um Ringe. Foto: WBO

Die Reinfelder hatten vorher dem SV Norderbrarup mit der Eutinerin Dorit Klees beim 2:8 die Punkte überlassen müssen. Beke Jöns bewies neben Klees beim 392:374 Ringen mit dem besten Ligaresultat des Tages gegen die Lübecker ihr Können, mehr als 2:8 sprang gegen die Hansestädter aber nicht heraus.
Der SSV Kassau brachte die Segeberger Schießsportgemeinschaft BooKuRiTra aus den Vereinen Boostedt, Kummerfeld, Rickling und Trappenkamp durch eine neue Mannschaftsaufstellung zunächst in Verlegenheit. Statt Jens Path und Frederike Holz standen nun neben Henrik Meier, Stephan Dohm und Jo Flor Andreas Berthold und Florian Jeger im Team. Meier und Dohm hatten trotz hoher Ringzahlen beim 379:385 und 375:376 das Nachsehen. Flor punktete mit 374 und kämpferisch Berthold mit 378:376. BooKuRiTra-Trainerin Sonja Ostermann saß neben den Kassauer Fans wie festgewurzelt auf dem Stuhl als nur noch Florian Jeger allein auf der Bahn stand. Sein Kontrahent Ladewig war mit 374 Ringen schon vom Stand gegangen. Jetzt hieß es gegen sich und die ablaufende Wettkampfzeit Nerven zu bewahren. Neun oder Zehn, alles lief ab Schuss Nummer 34 gut. Den 40. Ladevorgang hatte Florian abgeschlossen, „nur“ eine Acht musste es jetzt zum Gleichstand sein, eine Neun zum Sieg. Atemlose Spannung im Begegnungshaus. Dann der erschreckende und ernüchternde Flick aller auf den „bösen blauen Punkt“ auf dem Bildschirm der neuen elektronischen Anzeige. „Die unverzeihliche Sechs wollte ich gar nicht wahr haben“, sagte Jeger und bereitete sich auf viele tröstende Worte von Kassauern und Segebergern vor. „Das kennen wir alle, so ist Schießsport“, kommentierte Sonja Ostermann schulterkopfend und sah erleichtert ihr 6:4 auf der Anzeigetafel.
Das ehemalige Team aus der 2. Bundesliga hatte nachmittags beim 10:0 gegen Büsum nur Freude und ist hinter Ahrensburg Tabellenzweiter. Für die fünf Kassauer gab es wie erwartet gegen den Spitzenreiter mit 0:10 nichts zu bestellen. Bester im Team nach 379 Ringen am Vormittag jetzt wieder Henrik Meier mit 381, auf der Bahn nebenan zeigte Naama Kembouche mit dem zweitbesten Ligaresultat des Tages von 388, dass diese Mannschaft auch den Titel anpeilt. Nächster Gegner für die Kassauer ist neben Malente Aufsteiger Büsum.

Luftgewehr – Verbandsliga S.-H. 
1. Ahrensburger SchG   2  20:0   4:0
2. SSG BooKuRiTra      2  16:4   4:0
3. SchV Malente        2  14:6   4:0
4. Lübecker SpSch      2  12:8   2:2
5. SchV Norderbrarup   2  10:10  2:2
6. SSV Kassau          2   4:16  0:4
7. SchV Reinfeld       2   4:16  0:4
8. TSV Büsum           2   0:20  0:4
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